Letztes Jahr während meiner Reise durch Mittelamerika erzählte mir mein Freund Hyden viele wunderbare Dinge über seine Reise durch die Balkanregion und machte mich wirklich neugierig darauf.
Seitdem ich aus den Staaten wieder zurück in Italien bin, dachte ich, dass es ziemlich nahliegend ist, die Balkanregion zu besuchen.
Das Abenteuer Balkan
Als ich eines Nachmittags auf der Flixbus-Website nachschaute, fand ich ein wirklich günstiges Ticket von Florenz nach Ljubljana und ich beschloss, mich auf dieses Abenteuer einzulassen. Während meiner einmonatigen Reise konnte ich folgende Orte besuchen:
- Slowenien
- Ljubljana
- Kroatien und Bosnien
- Zagreb
- Zadar
- Sibenik und Krka
- Hvar
- Dubrovnik
- Mostar
- Sarajevo
Die Reise
Slowenien
Meine Reise begann in Florenz mit einer 9-stündigen Busfahrt nach Ljubljana (Slowenien), der Hauptstadt von Slowenien, von der ich herausfand, dass es eine wirklich schöne Stadt zum Besuchen ist. Sie hat ein sehr interessantes, autofreies Neustadtzentrum auf der westlichen Seite des Flusses Ljubljanica aber auch eine sehenswerte Altstadt mit einer sehenswerten Burganlage der “Ljubljanski grad” auf der östlichen Seite des Flusses. Die Stadt ist auffällig sauber und zutiefst charmant und hat mehr den Charme einer Kleinstadt im großstädtischem Gewand. Ich konnte an einer kostenlosen Stadtführung teilnehmen und lernte viel über die interessante Stadtgeschichte.
Kroatien und Bosnien
Von Ljubliana nahm ich einen Bus nach Zagreb in Kroatien. Die Busfahrt dauerte nur ein paar Stunden. Jemand sagte mir, dass Zagreb eher wie Wien aussieht und sich auch so anfühlt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dem zustimme, aber ich muss sagen, dass Ljubliana viel charmanter war als Zagreb. Vielleicht liegt das auch daran, dass Zagreb eine viel größere Stadt ist mit nahezu 800.000 Einwohnern.
Die Altstadt ist nur 900 Jahre alt und geprägt von Barock, Klassizismus und Jugendstil. Außerdem gibt es zahlreiche Paläste, Klöster und Kirchen. Hauptanziehungspunkt für Besucher sind das bischöflich-geistliche Kaptol mit der Kathedrale und der Bischofsresidenz und die Oberstadt mit der bürgerlich-weltlichen Ansiedlung Gradec und ihren engen Gassen und Sehenswürdigkeiten.
Die nächste Station nach Zagreb war Zadar. Diese Stadt hat eine Geschichte, die bis auf die Römerzeit zurück geht. Wegen seiner Kunstschätze wird die Stadt auch “Stadt des Goldes und Silbers” genannt. Sehenswert ist die hübsche Altstadt mit dem römischen Ruinenfeld. Aber auch die Meeresorgel und die Glasplatten “Gruß an die Sonne” (hier spiegelt sich die Sonne beim Sonnenuntergang) an Südwestspitze der Altstadthalbinsel sind ein einmaliges Erlebnis. Dort verbrachte ich nur einen ganzen Tag.
Von Zadar aus gelangt man mit der Fähre die Insel Ugljan. Sie liegt direkt westlich vor der Küste von Zadar. Es war ein schönes Erlebnis, dabei an der Küste zu wandern, die schönen Meeresbuchten zu besuchen, das Festland mit dem Velibit Gebirge im Hintergrund zu sehen und unterwegs dabei Feigen zu essen.
Von Zadar aus fuhr ich nach Sibenik, um von dort aus zum Krka-Nationalpark zu gelangen. Der Park ist auch von Zadar aus leicht zu erreichen, aber ich zog es vor, näher an diesem Gebiet zu sein und ein bisschen weiter südlich zu kommen, da ich noch nach in Split wollte.
Sibenik, an der Mündung des Flusses Krka gelegen, hat eine sehenswerte Altstadt, die unter dem Schutz der Unesco steht. Besonders imposant ist die Kathedrale Sv. Jakov (ebenfalls Unesco Weltkulturerbe)..
Sibenik ist auch der ideale Ausgangspunkt, um zu den Wasserfällen im Krka-Nationalpark zu kommen. Auf einer Länge von 56 km stürzt der Karstfluss hier über mehrere Stufen in Richtung Adria. Besonders beeindruckend sind die imposanten Wasserfälle Skradinski buk (17 Stufen mit einer Gesamthöhe von 45,7 m), die man von Sibenik kommend am schnellsten erreichen kann. Der Park ist wegen der Artenvielfalt eines der wertvollsten Biotope Europas.
Split war für mich auch bei dieser Reise eher ein Sprungbrett. Doch lohnt sich dieser Ort auch für einen längeren Aufenthalt. In der Stadt sind die Altstadt mit dem 1700 Jahre alten antiken Diokletianspalast und zahlreiche Museen und Kirchen zu besichtigen.
Die Stadt war für mich ein guter Ausgangspunkt für die spätere Fortführung meiner Reise ins Landesinnere nach Mostar in Bosnien. Gleichzeitig bietet der Hafen die Gelegenheit, um zu den vorgelagerten und umliegenden Inseln zu gelangen. Deshalb nutzte ich die Chance und fuhr zur Insel Hvar.
Hvar liegt nur 1 Stunde und 10 Minuten mit dem Schiff vor der Küste von Split. Sie zählt zu den sonnenreichsten dalmatinischen Inseln. Es ist eine 300 Quadratkilometer große, sehr lange Insel. Touristenmagnet ist der gleichnamige Hauptort der Insel. Ich habe eine der vielen schönen aber felsigen Badebuchten aufgesucht, die sich so zahlreich auf der Insel befinden. Von der Stadt Hvar aus kannst du auch kleine Inseln in der Umgebung mit dem Wassertaxi für 40 bis 60 Kuna besuchen. Oder du kannst hier auch ein Boot für bis zu 6 Personen für 400 bis 500 Kuna mieten, um die umliegenden Inseln zu erkunden.
Von Split aus verließ ich die kroatische Küste und fuhr ins Landesinnere führte mich meine Reise zunächst nach Bosnien zu den Städten Mostar und Sarajewo.
Mostar war zusammen mit Sarajevo einer meiner Lieblingsorte in Bosnien. Ich habe diese Reise hauptsächlich angetreten, um mehr über die jüngste Geschichte des ehemaligen Jugoslawiens und seinen Zerfall zu erfahren. Sowohl Mostar als auch Sarajevo sind historisch sehr wichtige Städte und ich empfehle, mehr als ein paar Tage dort zu verbringen.
Mostars Wahrzeichen ist die die Bogenbrücke Stari most über die Neretva. Die „Alte Brücke“ wurde im Bosnienkrieg zerstört. Die Brücke wurde nach dem Krieg neu gebaut. Die Arbeiten wurden 2004 abgeschlossen. Sowohl die Altstadt Mostars als auch die Brücke Stari most wurde 2005 zum Welt Kulturerbe der Unesco erklärt.
Sarajewo ist die Hauptstadt Bosniens und ist die einzige Metropole des Landes. Hier befinden sich zahlreiche Museen, Theater und Kultureinrichtungen. Sie hat aber auch eine sehenswerte Altstadt, die nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde, mit Kirchen, Moscheen einem Bazar mit zahlreichen Geschäften.
Wenn du gerne Ski fährst, kannst du die Stadt auch im Winter besuchen. Denn in ihrer Nähe gibt ein gutes Skigebiet. Als ich dort war, wurden gerade neue Lifte an den Skipisten der Olympischen Spiele von 1984 gebaut.
Von Sarajewo ging es dann zurück zur Küste wieder nach Dubrovnik, das in Kroatien liegt.
Dubrovnik habe ich wirklich geliebt. Es ist ihnen gelungen, das mittelalterliche Flair der Stadt Dubrovnic zu erhalten. Das ist etwas, was man nicht so leicht auf der ganzen Welt finden kann. Leider wird die Stadt von Touristen überrannt, die mit Kreuzfahrtschiffen anreisen. Sie sind den ganzen Tag über da. Es ist also am schönsten dort, wenn die Kreuzfahrttouristen am späten Nachmittag wieder an Bord ihrer Schiffe sind. Es gibt viel zu sehen, von den Mauern, den Game of Thrones-Drehorten, den Inseln bis hin zu Wanderungen durch die Stadt.
Die Stadt mit ihrer begehbaren Stadtmauer ist Unesco Weltkulturerbe und die Museen und Baudenkmäler aus verschiedenen Epochen kannst du kaum an einem Tag erkunden.
Für die Rückreise nach Italien habe ich schließlich die Fähre von Split aus benutzt. Das ist die beste und schnellste Verbindung vom südlichen Kroatien nach Italien. Da es Nebensaison war, zahlte ich nur 50 Euro für die Fahrt über Nacht in einer Zweibettkabine. Normalerweise gönne ich mir auf Reisen keinen solchen Luxus, aber der Preis stimmte und ich beschloss, ein wenig zu protzen.