Wie viele andere Besucher habe ich mich bei meinem ersten Besuch in Dänemark nicht aus Kopenhagen herausgewagt. Das war ein Fehler.
Das ist ein Fehler, den viele mit London im Vereinigten Königreich und mit Barcelona in Spanien oder mit Rom in Italien machen. Dänemark hat einfach so viel mehr zu bieten, von Küsten und Landschaften bis hin zu Wäldern und gemütlichen Dörfern. Auf dieser augenöffnenden Reise entdecken wir majestätische Kreidefelsen, in Stein gemeißelte Köpfe, atemberaubend schönen Inseln und den kleinen vorgelagerten Inseln und Schlösser aus dem sechzehnten Jahrhundert. Und das alles auf zwei Rädern.
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Wusstest du, dass Dänemark perfekt für Erkundungen mit dem Fahrrad ausgestattet ist?
Es ist flach, hat speziell angelegte Radwege und ein hervorragendes Radwegenetz, das das ganze Land verbindet. In diesem Artikel erkunden wir die Ostseeroute und folgen dabei hauptsächlich dem N8-Radweg durch einige der schönsten Küstenregionen Dänemarks.
Der Ostsee-Radweg verbindet so ziemlich den gesamten Süden Dänemarks und erstreckt sich über 820 km in einer riesigen Acht. Deshalb brauchst du genügend Zeit, um ihn zu erkunden. Ich würde mindestens 10 Tage oder 2 Wochen empfehlen, je nachdem, ob du nur mit dem Fahrrad unterwegs bist oder ob du mit dem Auto unterwegs bist und nur Teilstrecken fährst. Wie bei jeder Reise lernst du ein Ziel natürlich besser kennen, wenn du länger dort bleibst. Der Ostsee-Radweg ist für 15-20 Tagesetappen angelegt, bietet aufgrund seiner Länge und diverser Fährverbindungen viele Variationsmöglichkeiten für deine Radreise. So könntest du deine Reisezeit problemlos auf 3 oder 4 Wochen erhöhen.
Der Ostsee-Radweg:
Südseeland und Møn
Wir begannen unsere wunderschöne Radtour in Næstved in Südseeland und fuhren dann zuerst über die Insel Møn, einen 170 km langen Abschnitt der Ostseeroute. Diese Gegend ist nicht allzu weit von Kopenhagen entfernt und somit der perfekte Ort, um unser Abenteuer zu beginnen.
Unser erster Halt war das Schloss Gavnø in der Nähe von Næstved. Dieses wunderschöne Gebäude liegt auf einer Insel, die auch als Blumeninsel bekannt ist, und es erinnerte uns an das Herrenhaus Goodwood House in England. Die Brücke, über die man auf die Insel kommt, ist gleichzeitig der prachtvolle Eingang zum Schloss, das sofort hinter der Brücke liegt. Als wir dann mit dem Fahrrad darüber auf die Insel und zum Schloss fuhren, fühlten wir uns wirklich in Dänemark angekommen. Nach einem Gespräch mit Helle (der Baronin) wurde mir klar, wie viel das Schloss Gavnø und sein Gelände zu bieten hat. Auf der Insel und dem Schlossgelände von Gavnø Castle gibt es neben der wunderschönen Blumenpracht, eine Schmetterlingsfarm, einen Kletterpark, eine Brauerei und eine der größten Kunstsammlungen in Europa zu bewundern. Es ist buchstäblich für jeden etwas dabei.
Nicht verpassen: Hol dir im Café eine vorgefertigte Picknickbox und genieße sie im Schlossgarten.
Wenn du Kunst und insbesondere Graffiti oder Straßenkunst magst, dann solltest du die Stadt Næstved besuchen. Seit mehr als 30 Jahren hat sich Næstved einen guten Ruf in der Graffiti-Szene erarbeitet und verfügt über zahlreiche unglaubliche Gemälde, die in der Stadt verteilt sind. Der beste Weg, sie alle zu entdecken, ist eine Tour vor Ort zu organisieren, die dir die besten der 19 verschiedenen Street Art-Standorte zeigt.
Von dort fuhren wir sofort auf die Insel Møns nach Møns Klint. Ich muss zugeben, dass ich von allen Orten auf der Ostseeroute am meisten von Møns Klint begeistert war, einem der Naturwunder Dänemarks. Die atemberaubende Küstenlinie und die Kreidefelsen sind die Hauptattraktion hier, mit beeindruckenden Aussichten, die man oben vom Felsen hat. Beeindruckend ist es aber auch, die Kreidefelsen vom Meer aus zu sehen. Die Klippen beherbergen den geschützten Wanderfalken, den schnellsten Vogel der Welt, der hier nistet. Das ist einer der Hauptgründe, dass der Felsen auch ein Ziel für Vogelbeobachter ist.
Und für die Adrenalinjunkies kannst du dein Treckingrad gegen ein Mountainbike tauschen und im Hinterland eine Vielzahl von Wegen durch den Wald befahren, die ein Gelände für jedes Leistungsniveau bieten. Ich habe mich an die Anfängerstrecken gehalten!
Das GeoCentre schließlich bietet einen faszinierenden Einblick in die Geologie der Gegend und versetzt dich Millionen von Jahren zurück in die Zeit, als die Dinosaurier die Erde beherrschten.
Hotel & Restaurant: Zum Schlafen empfehle ich dir das Bakkegaard Gæstgiveri, eine charmante kleine Privatpension in der Nähe von Møns Klint. Außerdem kommst du an den Ort Stege vorbei, wo du im Det Gamle Bryghus einen leckeren und frischen Burger bekommst (ich liebe das Bier hier, das nicht weit davon entfernt gebraut wird).
Lolland Falster
Von Møn nahmen wir die Fähre in Bogø und setzten über nach Falster, um den nächsten Teil der N8-Route zu befahren. Diese Teilstrecke führte uns durch Wälder, offene Landschaften und vorbei an kleinen Landstädtchen. An der Küste von Falster entlang führte uns der Radweg zu meiner nächsten Empfehlung: dem Marielyst Strand. Der Strand hier wurde schon mehrmals zum besten Strand Dänemarks gewählt und erstreckt sich mit weichem Sand auf 20 km Länge. Die Stadt selbst hat eine charmante, entspannte Atmosphäre und eine Café-Kultur, die dazu einlädt, deine Seele bei einem Getränk baumeln zu lassen. Abends kannst du dich zurücklehnen und Live-Musik genießen.
Unseren nächsten längeren Aufenthalt verbrachten wir dann auf der Insel Lolland, das wir über eine Brücke erreichten. Wir wichen von der N8 ab und fuhren zum Dodekalith, was auf Griechisch “Der Zwölfstein” bedeutet. Der Dodekalith ist ein Monument aus zwölf kreisförmig angeordneten, 8 Meter hohen Statuen, deren Köpfe jeweils eine Legende der Lolländer darstellen. Und obendrein werden “sie singen”! Denn wenn du in der Mitte des Kreises stehst, kannst du über ein 12-Kanal-Soundsystem den ganzen Tag über immer wieder wechselnde akustische Musik hören, die mit der Natur und dem Kunstwerk im Einklang steht. Bei unserem Besuch war der Dodekalith noch nicht völlig fertig gestellt. Doch war er schon zu diesem Zeitpunkt eine beeindruckende Stätte. Du solltest sie also unbedingt besuchen, wenn du nach Lolland kommst. Dieses Kunstwerk ist eine große Hommage an die Geschichte und die Vorfahren der Insel.
Hotel & Restaurant: Wir wohnten und schliefen im Hotel Saxkjøbing, das Claus Meyer, einem berühmten dänischen Küchenchef, gehört. Das Gebäude hat eine 200 Jahre alte Geschichte und es spielt eine wichtige Rolle für die örtliche Gemeinde.
Südjütland
Von Lolland aus sind wir mit der Fähre nach Langeland übergesetzt. Dort führt dann der Ostseeradweg an der Südküste Fünens entlang und dann über die Insel Ærø nach Südjütland. In Jütland gibt es mehr als 3.000 km markierte Radwege und unzählige Übernachtungsmöglichkeiten. Außerdem gibt es hier mehrere kostenlose Fahrradreparaturstationen, falls du dein Fahrrad reparieren lassen musst.
Wir setzten dann unsere Radtour in Sønderborg fort, der größten Stadt in Südjütland. Von der Brücke über den Als Sund hat man einen fantastischen Blick auf den Hafen und das beeindruckende Schloss, das wir besichtigten. Es beherbergt das kulturgeschichtliche Museum Südjütlands. Die Stadt ist mit ca. 70 000 Einwohner der zentrale Ort dieses Gebietes und hat das Flair eines solchen Ortes. Sønderborg ist Versorgungsstadt für das Umland, Hochschulstandort aber gleichzeitig, mit seinen hübschen alten Häusern, dem Hafen und den einladenden Cafés, auch ein sehr beliebtes Touristenziel.
Von Sønderborg aus folgten wir dann der N8 nach Fjordvejen, direkt an der deutschen Grenze. Hier trifft die N8 auf den Eurovelo 10, eine der berühmtesten Fahrradrouten Europas. Auf der Fahrt durch die wunderschöne Landschaft musst du unbedingt einen Stopp bei Annies Kiosk einlegen und den berühmten Hotdog probieren. Dabei hast du einen schönen Blick auf die Ochseninseln. Dann ging es weiter in Richtung Norden nach Aabenraa, einer Marktstadt am Meer mit einer beeindruckenden maritimen Geschichte. Du musst unbedingt die historische Straße “Slotsgaden” entlang gehen oder fahren, die die kleine Burg mit dem Stadtzentrum verbindet. Auch solltest du dir Zeit für einen Spaziergang am weißen Sandstrand nehmen.
Was du nicht verpassen solltest: Auf dem Weg nach Haderslev überquerst du die wunderschöne, historische Gejlå-Brücke. Sie ist eine der wenigen erhaltenen Steinbrücken entlang des alten Ochsenweges, auch Heerweg genannt (dänisch Hærvejen).
Unser nächstes Ziel war Haderslev mit dem See Haderslev-Damm. Dieser See ist ein künstlich angelegter Stausee. Der westliche Teil des Sees mit seiner teils bewaldeten, teils sumpfigen Umgebung ist teilweise unter Naturschutz gestellt. Der östliche stadtnahe Teil ist in einen Park integriert, in welchem vor allem im Sommer zahlreiche Veranstaltungen stattfinden.
Wir sind mit einem geräuschlosen, elektrisch angetriebenen Boot über den See gefahren und haben unsere Fahrräder mit an Bord genommen. Es ist ein Hop-on-Hop-off-Service und die perfekte Art, den größten See Südjütlands kennen zu lernen. Hier gibt es eine bemerkenswerte Vogel- und Pflanzenvielfalt und viele Aktivitäten für alle Altersgruppen. Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du dir etwas mehr Zeit nehmen als wir das taten, um den Haderslev Dam besser zu erkunden. Wir sind am Danhostel wieder von Bord gegangen und sind dann durch den schönen Wildpark geradelt.
Hotel & Restaurant: Das Benniksgaard Hotel liegt direkt an Ostseeradroute an der Flensburger Förde. Wir empfehlen es als eine perfekte Unterkunft im Süden Jütlands, wenn du eine längere Zeit in Südjütland verbringen willst. Es eignet sich aber, allein schon wegen seiner Lage, auch für nur eine Übernachtung bei deiner Radtour. Das Hotel verfügt über ein fantastisches Restaurant sowie einen schönen Golfplatz.
Für ein tolles Essen nach der Besichtigung von Aabenraa solltest du das Restaurant Knapp aufsuchen, das eine ausgezeichnete Gourmetkarte mit frischen Speisen anbietet.
Kleiner Belt
Wir fuhren weiter auf der N8 in Richtung Fünen entlang des Kleinen Belt, durch ein Gebiet geprägt durch die Landwirtschaft aber auch durch seine Geschichte, Kultur- und Naturlandschaft. Unser Weg führte uns durch eine abwechslungsreiche Gegend mit Waldgebiete, Flusstälern und an Strände entlang bis zur Stadt Kolding. Es ist eine Industriestadt und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Aber es beherbergt auch ein historische Juwel, die majestätischen Schloss Koldinghus. Dieses beeindruckende Schloss wurde 1808 durch einen Brand zerstört, erstrahlt aber heute wieder in seinem alten Glanz und war für mich eines der beeindruckendsten Schlösser, die wir auf der Ostseeroute gesehen haben.
Unser nächster Halt in Südjütland und am Kleinen Belt waren die Fredericia Ramparts, eine der ältesten und am besten erhaltenen städtischen Festungsanlagen in Nordeuropa. Die Planstadt wurde als Festung auf einem barocken Straßengrundriss errichtet und wurde gebaut, um die dänische Verteidigung in Kriegszeiten zu stärken. Fredericia ist eine der wenigen Städte Dänemarks, die von Grund auf neu gebaut wurden, ohne dass es dort vorher Einwohner gab. Die Wallanlagen sind heute ein öffentlicher Park mit freiem Zugang und eignen sich für Spaziergänge, Radfahren und vielen anderen Freizeitaktivitäten.
Unser nächster Halt am Kleinen Belt liegt and der Brücke über den Kleinen Belt und Middelfart, das schon auf der Insel Fünen liegt. Über die Brücke sind wir gemütlich entlang spaziert. Sie ist eine beliebte Attraktion und führt dich 60 Meter hoch über das Wasser und du hast einen herrlichen Blick auf den Meeresarm und die Küstenlandschaft auf beiden Seiten. Neben der Brücke (schon auf Fünen) gibt es auch den Wildpark Hindsgavl Dyrehave, der auch einen Besuch wert ist.
Das Highlight für uns war, dass wir wilde Schweinswale von der Brücke aus beobachten konnten. Von denen soll es hier am Kleinen Belt im Sommer rund 3.000 geben. So ist die Wahrscheinlichkeit immer groß, dass man sie zu Gesicht bekommt.
Westlich der Brücke ist der Kleine Belt der Kern des Naturparks Lillebælt. Es ist ein wasserreicher Naturpark. 70% des Parks ist Wasserfläche, die umgeben ist von wunderschönen Küstenlandschaften und einen der dichtesten Walbestände der Welt. Es ist der größte Naturpark Dänemarks.
Hotel & Restaurant: Das Schloss Koldinghus hat ein fantastisches Restaurant, das ich sehr empfehlen kann, mit einem traditionellen dänischen Fischbuffet. Wir haben im Hotel Sixtus übernachtet, von wo man schöne Ausblicke auf das Meer hat und ganz in der Nähe von Middelfart und Fredericia liegt. In der Nähe des Hotels Sixtus gibt es ein All-you-can-eat-Restaurant mit italienischer, amerikanischer und asiatischer Küche, das KiTZCHEN.
Fünen
Die Brücke über den Kleinen Belt verbindet Südjütland mit der Insel Fünen / Fyn, auf der wir unsere Radtour auf der Ostseeroute N8 fortsetzen. Die Insel Fünen ist wegen ihrer 1.200 km ausgeschilderten Radwege auch als “Fahrradinsel” bekannt.
Auf unserem Weg fuhren wir durch mehrere schöne Küstenstädtchen, die an dem Ostsee-Radweg lagen, unter anderem die Stadt Svendborg. Diese malerische Stadt hat einen wunderschönen Hafen, von dem aus mehrere Fährrouten zu den vielen vorgelagerten Inseln ausgehen. Wenn es die Zeit erlaubt, ist solch ein Abstecher unbedingt empfehlenswert, da diese kleinen nur wenig besiedelten Inseln eine besondere Ausstrahlung haben. Das Stadtzentrum Svendborgs ist ruhig und die Atmosphäre ist entspannt und lädt zum Verweilen ein.
Anschließend machten wir einen Abstecher auf die Insel Tåsinge mit seinen vielen kleinen charmanten Dörfern, von denen wir gerne mehrere besucht hätten. Wir hatten uns aber das Schloss Valdemars als Ziel gewählt, das aber eigentlich ein riesiges Herrenhaus ist. Das Schloss liegt in einer bezaubernden Umgebung mit schönen Ausblicken aufs Meer. Das Schloss ist im Privatbesitz. Während der Ferienzeiten und im Sommer ist die Besichtigung der Prunkräume sowie des Jagd- und Trophäenmuseums im Dachgeschoss möglich. In dieser Zeit sind auch das Restaurant im Schloss und das Café im Teepavillon geöffnet.
Von hier radelten wir wieder zurück auf die Insel Fünen und folgten der N8 nach Norden entlang der Ostküste bis zur nächsten Küstenstadt: Lundeborg. Lundeborg ist ein hübscher kleiner verschlafener Fischerort mit einem kleinen Fischerei- und Yachthafen. Hier gibt es ein Restaurant und Cafe, ein Museum und einen Kunsthandwerkladen im Wahrzeichen des Ortes, dem Packhaus von 1863 am Hafen, das unter Denkmalschutz steht. Nicht weit entfernt liegt westlich des Städtchens das Wasserschloss Broholm, das wir aber nur im Vorbeifahren gesehen haben, weil es im Privatbesitz und nicht für Besucher zugänglich ist. Allerdings bietet es für Angler Unterkünfte für einen Angelurlaub, wenn gewünscht: mit Programm.
Willst du mehr von Fünen sehen? Schau dir unseren anderen Artikel Radfahren in Dänemark an, in dem wir die kulinarischen Routen Fünens beschreiben.
Unser letzter Halt auf Fünen war Nyborg, das direkt an der Brücke über den Großen Belt liegt. Die Brücke über den Großen Belt verbindet Fünen mit Seeland und ist die längste Brücke Europas. In Nyborg gibt es neben dieser Brücke eine bekannte Festung zu sehen und eine fantastische Whisky- und Rumbrennerei zu besuchen, in der man auch einige erstaunliche kulinarische Köstlichkeiten kennen lernen kann.
Hotel & Restaurant: Wir wohnten im Hotel Christiansminde, ganz in der Nähe des Zentrums von Svendborg. Es bietet einen Panoramablick und ein hervorragendes nordisches Menü im Restaurant. Eine der besten Mahlzeiten, die wir auf Fünen hatten, war jedoch im Skerning Kro, das günstig an der N8 zwischen Svendborg und Faaborg liegt. In der Nyborg Distillery schließlich gibt es nicht nur Whisky und Rum zu probieren, sondern es werden auch köstliche Speisen auf der Menükarte angeboten.
Westseeland
Unser letzter Abschnitt auf der Ostseeroute N8 führt uns durch Westseeland. Und damit schließt sich der Kreis. Um auf die Insel Seeland zu kommen, geht es über die Storebælt Brücke, die über den Großen Belt führt. Als Fahrradfahrer oder Fußgänger darfst du nicht auf die Brücke. Für die Überquerung des großen Belt kannst du auf der Insel Fünen im Bahnhof Nyborg St mit deinem Fahrrad den Zug zum Bahnhof Korsoer St bei dem Städtchen Halsskov (Insel Seeland) nehmen. Von dort lohnt sich ein kleiner Umweg zur Halsskov Odde, von wo man einen herrlichen Blick auf die Storebælt Brücke hat und man den Bauch der Brücke berühren könnte, wenn man das wollte. Gleichzeitig kann man das Halsskov-Riff (dän. Halsskov Rev), eine langgestreckte Kies- und Sandbank im Großen Belt sehen. Diese erstreckt sich von der nur etwa 200 m langen Landzunge Halssskov Odde hinaus in den Großen Belt unmittelbar südlich der Storebælt Brücke . Die Sandbank ist die Kinderstube für viele Fischarten, und die Halsskov Odde ist daher vor allem im Sommer ein sehr beliebter Platz für Angler, weil hier die Fischschwärme nah am Ufer vorbei kommen.
Die Radroute führt in Westseeland weiter durch schön anzuschauende Landschaften und an schönen Stränden entlang. Immer wieder gelangt man in schöne Kleinstädte und an historische Stätten. Unseren nächsten Halt machen wir aber erst in der Küstengemeinde Skælskør. Sie liegt an einem Fjord im Landesinneren und hat einen kleinen, idyllischen Hafen. Da Kopenhagen nur eine Autostunde von hier entfernt liegt, haben sich immer mehr Menschen dort angesiedelt, die zur Arbeit in die Hauptstadt pendeln. Es ist ein Städtchen, in dem, dank der starken Gemeinschaft und der Freiwilligen, immer etwas los zu sein scheint. Wir besuchten ein Kunsthandwerkszentrum, in dem international anerkannte Künstlerinnen und Künstler ihr Handwerk ausübten. Schließlich gibt es in der Nähe von Skælskør eine Anzahl von kleinen Stränden und Molen, die das ganze Jahr über besucht werden können, wie zum Beispiel der Kobæk Strand.
Die nächste Station in Westseeland war die Insel Agersø, die einen kleinen Abstecher von der Ostseeroute entfernt liegt. Wir haben die 15-minütige Überfahrt mit der Fähre gemacht und du kannst dort entweder übernachten oder einfach ein paar Stunden damit verbringen, diese idyllische Insel zu erkunden. Du solltest dir unbedingt die Windmühle ansehen und am Hafen Fisch und Chips genießen. Zum Schluss unserer Rundtour auf dem Ostsee-Radweg N8 waren wir noch auf dem Gutshof Holsteinborg, wo wir eine erholsame Pause einlegten und dabei durch die Gärten spazierten, und danach als Ausklang zum Bisserup Marina, wo wir noch einmal rasteten um einen letzten Blick aufs Meer und die Karrebæksminde Bucht zu genießen, bevor wir zum Ausgangspunkt unserer Reise radelten: nach Næstved . Und was für eine tolle Reise war das?!
Hotel & Restaurant: In Skælskør empfehle ich dir unbedingt das Restaurant Solsikken (Sonnenblumenrestaurant), wo du den frischesten Fisch und den besten Blick auf den Hafen bekommst. In Agersø übernachteten wir im Agersø Inn und aßen frischen Fisch und Pommes am Hafen, da das hauseigene Restaurant geschlossen war.
Wenn du das echte Dänemark erleben, die Natur genießen, die Atmosphäre in den niedlichen Küstenstädten auf dich wirken lassen und die faszinierende Geschichte aufsaugen willst, dann ist das die Radtour die richtige Art, dies zu tun.
Dänemark ist ein echtes Radfahrerparadies und viele europäische Länder könnten viel davon lernen. Ich fand diese Art zu reisen bemerkenswert stressfrei. Wir haben es in unserem eigenen Tempo genossen und es gab uns die Möglichkeit, ein Gefühl für jede der Regionen zu bekommen, die wir besucht haben, was sie einzigartig macht und was sie, so dänisch macht.
Es gibt noch mehr tolle Regionen in Dänemark, die man mit dem Fahrrad erkunden kann, und genau das haben wir getan.
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Reisetipp von Scott für Travel Dudes.