Sardinien ist eine wunderschöne Insel und autonome Region Italiens im Mittelmeer. Sardinien ist bekannt für seine reiche Geschichte, seine schönen Strände und seine atemberaubende Landschaft. Es ist der perfekte Ort, um alles zu genießen, was Italien zu bieten hat, ohne den Lärm und die Hektik des Festlandes.

Die Insel ist in acht Provinzen unterteilt, von denen Cagliari im Südosten die bevölkerungsreichste ist. Abgesehen von den Stränden und den wunderschönen Küstenlandschaften sind auch sardischen Städte reizvoll und einen Besuch wert.

Um das Beste aus deinem Sardinienbesuch herauszuholen, solltest du einige dieser Städte Sardiniens besuchen. Wir haben für dich einige unserer Lieblingsregionen und -städte zusammengestellt.

Die schönsten Städte Sardiniens

Hier einige der schönsten Regionen und Städte Sardiniens.

Bosa: Kleine, aber schöne mittelalterliche Stadt auf Sardinien

Bosa liegt an der Nordwestküste Sardiniens, 45 km südlich von Alghero, am südlichen Ende einer spektakulären Küstenstraße. Die malerische Kleinstadt am Fluss Temo fasziniert mit seinem über der Altstadt thronenden genuesischen Kastell (das Castello Malaspina) aus dem Jahr 1112. Unterhalb der Burganlage liegt die malerische Altstadt mit einem Labyrinth aus Kopfsteinpflasterstraßen mit pastellfarbenen mittelalterlichen Turmhäusern.

Die Hauptstraße der Altstadt, der Corso Vittorio Emmanuele, ist gesäumt von Palazzi aus dem 19. Jahrhundert mit schmiedeeisernen Balkonen und interessanten Geschäften, Cafés und Bars. Die Stadt ist zwar touristisch aber nicht überlaufen. Die Atmosphäre ist dementsprechend entspannt, und die Menschen sind freundlich und gastfreundlich.

Am breiten Fluss Temo bietet die Promenade mit ihren alten farbigen Bürgerhäusern am Nordufer einen hübschen Kontrast zur engen Altstadt. Auf der Südseite stehen dicht an dicht die ehemaligen Gerbergebäude, die von historischer und nationaler Bedeutung sind und der Stadt neben dem Stick- und Schmuckhandwerk in der Vergangenheit zum Wohlstand führten.

Bosa war bis ins 19 Jhdt. eine bedeutende Stadt. Grund dafür waren ihre geschützte Lage in einem gut zu verteidigenden Tal am einzigen schiffbaren Fluss Sardiniens (6km) und die (heute nicht mehr existierende) Gerbereiindustrie, die ihre Waren nach Genua und Frankreich lieferten.

Neben dem Castello Malspina und einigen kleineren Kirchen in der Stadt ist vor allem die große, barocke Kathedrale einen Besuch wert.

Da es sich ursprünglich um eine echte Arbeiterstadt handelte, auch wenn sie klein ist (8.000 Einwohner), hat sie einen authentischen und ursprünglichen Charakter behalten. Es kommen zwar Touristen nach Bosa, aber es sind eher Menschen, die Kultur, Geschichte, natürliche und architektonische Schönheit suchen.

Bosa: Nordufer des Temo mit Castello Malaspina

Doch gibt es auch in der Umgebung auch einige Strände und die touristische Badevorstadt, Bosa Marina. Hier befindet sich ein 100 Meter breiter Sandstrand, der “Spiaggia di Bosa Marina” mit Bars und Cafés, der sowohl immer mehr auch von ausländischen Touristen aber vor allem den Einheimischen besucht wird. Er liegt im Windschatten der Mole zur Isola Rossa mit einem katalanischen Turm, dem Torre di Bosa. Dadurch ist das Wasser an diesem Strand meist ruhig und auch für Kinder geeignet.

Südlich und nördlich davon gibt es auch noch kleinere Buchten mit Stränden, die man zu Fuß oder mit dem Boot erreichen kann, sowie atemberaubende und ungewöhnliche Felsformationen und natürliche Schwimmbecken. Das Meer ist kristallklar und hat erstaunliche Blautöne. Der vorherrschende Nordwestwind, La Mistrale, kühlt die Luft in den heißen Sommermonaten.

Südlich von Bosa liegt ein fruchtbares Tal, in dem der Malvasia di Bosa, ein Sherry-ähnlicher Wein, angebaut wird und von kleinen handwerklich arbeitenden Winzerbetrieben vertrieben wird. Es gibt einen Weinlehrpfad und man kann an Weinproben teilnehmen. Hier scheint die Sonne recht stark und die Farben der Natur- und Kulturlandschaft sind leuchtend. Wer visuell orientiert ist, wird von diesem Ort begeistert sein. Wenn du Musik und Tanz magst, bist du hier auch richtig, denn es gibt regelmäßig öffentliche Musikveranstaltungen im Freien, aber keine Massenveranstaltungen.

Wer interessiert und abenteuerlustig ist wird jeden Tag etwas Neues entdecken und von Bosa nicht enttäuscht sein. Es ist ein großartiger Ort für einen Familienurlaub oder um sich zu entspannen und zu sich selbst zu finden. Wenn du einen Ort mit vielen Clubs, Pubs mit jungen Leuten und pulsierendes Leben suchst, dann ist Bosa nicht der richtige Ort für dich. Es gibt zwar viel zu erleben und zu sehen, aber es ist eher entspannend als hektisch.

Blick auf die Stadt Bosa in Sardinien, Italien.
Blick auf die Stadt Bosa in Sardinien, Italiien

Alghero: schönste Stadt Sardiniens

Alghero gilt als die schönste Stadt der Insel Sardinien. Sie war ursprünglich keine sardische Stadt, denn es regierten hier fast 400 Jahre lang Spanier. Der spanische Charakter der Stadt hat sich bis heute erhalten. Das historische Zentrum ist für den Autoverkehr gesperrt und wird von einer festungsähnlichen Stadtmauer zum Meer her geschützt.

Alghero: Befestigungsanlagen zum Meer hin

Durch schmale Pflasterstraßen und über kleine Plätze kann man die historischen Gebäude, Prachtfassaden bestaunen und die barocken und gotischen Kirchen besuchen. Die Stadt wurde schon Ende des 19. Jh. eine Badestadt und ist heute sehr touristisch und ein Massenziel. Die Stadt wurde im zweiten Weltkrieg wegen ihres Hafens stark zerstört, doch ist die Altstadt gut erhalten und restauriert.

Sehenswert sind die alten Befestigungsmauern zum Meer hin und die Uferpromenade. Es lohnt sich aber auch ein Bummel durch die Altstadtgassen vor allem die Via Principe Umberto (die schönste Gasse der Altstadt), die Piazza Civica und die Kathedrale dell`Immacolata Concezione. Die letztere wurde viele Male in den verschiedenen Epochen umgestaltet und bietet keine einheitliche Architektur. Vielleicht ist sie gerade deswegen so sehenswert.

Doch solltest du hier unbedingt etwas essen und dabei Schnellrestaurants meiden. Dabei wird dir auffallen, dass auf der Speisekarte Paellas und andere spanische Gerichte zu lesen sind. Daran kann man noch den spanischen Einfluss erkennen. Aber auch die Sprache der Einwohner ist nicht italienisch sondern ein katalanisches Dialekt. Beim Spaziergang durch die Stadt hätte dir das auch auf der Straßenbeschilderung auffallen können, weil die neben der italienischen auch die spanische Bezeichnung angibt.

Solltest du aufmerksam durch die Stadt gegangen sein, werden dir auch die vielen Schmuckläden mit Korallenschmuck aufgefallen sein. Das ist historisch bedingt. Sie stammen heute nicht mehr vom Riff der sardischen Küste, weil sie hier unter Naturschutz stehen, sondern häufig aus China oder es sind nur noch Imitate. (Solch ein Einkauf sollte man sehr kritisch sehen, da die Korallen überall auf der Welt gefährdet sind.)

Piazza Civica

Castelsardo: die malerische Stadt im Norden

Gleichgültig von welcher Seite man die kleine Stadt, auf einem hohen Felsen gelegen, anfährt, ist der Anblick immer ein Erlebnis. Über malerische Treppengassendurch die Altstadt gelangst du auf den Burgberg, wo du die Burg Fortezza dei Dora aus dem 12 Jhd. besuchen kannst. Unterhalb der Burganlage auf einem steilen Felssporn liegt die gotische Kathedrale Sant`Antonio Abate mit einer der schönsten Orgeln Sardiniens. Im Ort selbst findest du überall kleine Restaurants und Lokale , die zum Verweilen einladen. Besonders aber sind die Korbflechter in der Altstadt, die aus Riedgras und Zwergpalmfasern Körbe, Behälter und Schalen flechten. Der Ort ist nur wenig touristisch, weil es in der Nähe keinen größeren Strand gibt.

Castelsardo
Korbflechter in Castelsargo

Nicht weit von Castelsardo entfernt an der Straße nach Sedini findest du einen meterhohen Trachytfelsen, der Roccia dell`Elefante, der durch die Verwitterung die Form eines Elefanten angenommen hat.

Roccia dell`Elefante

Costa Smeralda: einige der schönsten Strände der Welt

Die Costa Smeralda ist eine Küstenregion im Nordosten Sardiniens zwischen Palau und Olbia. Hier gibt es einige der schönsten Strände der Insel, wenn nicht der Welt – also eine ideale Region für Sonnenanbeter. Um die besten Strände zu erreichen, muss man wahrscheinlich ein Auto mieten (Mopeds sind auf den holprigen Wegen zu den Stränden nicht gut).

Auf den Küstenstraßen hat man einen herrlichen Blick auf die von Yachten gesäumte Küste der Costa Smeralda. Die schönsten Strände sind Liscia Ruia, Cappriccioli und Romazzino.

Bei den Strandhändlern, die Schmuck, Kleidung, CDs usw. verkaufen, kannst du gute Schnäppchen machen. Wenn du aber so schick sein willst wie die reichen Touristen an der Costa Smeralda, kannst du nach Porto Cervo oder Porto Rotondo fahren, um teure Kleidung zu kaufen.

Die Superyachten kannst du aus nächster Nähe sehen, wenn sie abends in Porto Cervo einlaufen. Zum Schnorcheln kannst du von Porto Palau aus einen Ausflug zum Archipel La Maddalena machen.

Die meisten Restaurants an der Costa Smerelda sind überteuert. Authentische sardische Küche findet man in den Restaurants auf dem Campingplatz, wo auch alle Einheimischen hingehen.

Es kann schwierig sein, eine Unterkunft an der Costa Smeralda zu finden, da das Gebiet hauptsächlich von italienischen Reiseveranstaltern bedient wird, aber einige lokale Reiseveranstalter bieten detaillierte Informationen über Unterkünfte online an. Wenn du keine eigene Yacht hast und dir die 300 Pfund pro Nacht in den exklusiven Hotels nicht leisten kannst, solltest du vielleicht ein Ferienhaus über eine Website mieten. Oder du mietest einen Bungalow auf einem der sardischen Campingplätze an der Küste. Der beste Platz ist Isola dei Gabbiani, der auf einer Landzunge westlich von Palau liegt. Er hat ein sehr gutes Restaurant und ist der ideale Ort zum Windsurfen. Eine andere Möglichkeit ist der Villagio Camping Cugnana, der direkt an der Straße liegt und über tolle Einrichtungen und einen riesigen Swimmingpool verfügt.

Der Strand von Capriccioli auf Sardinien, Italien.
Der Strand von Capriccioli auf Sardinien, Italien.

Arzachena: kleine Landstadt mit archäologischen Schätzen

Arzachena ist eine kleine, ruhige Landstadt im Hinterland der Costa Smeralda, die weniger für ihr Stadtbild einen Besuch wert ist, als für die Tatsache, dass sie Ausgangspunkt für die zahlreichen archäologischen Funde in ihrer Umgebung ist. Trotzdem ist die Stadt reizvoll und authentisch, gerade weil sie fern von den Touristenströmen liegt und man hier das natürliche Kleinstadtleben erleben kann. Das ist etwas anders, wenn die Landschaft- und Gartenausstellung im September das Stadtbild des Stadtzentrums beherrscht.

Arzachena: Blick von der Kirche Santa Lucia auf die Innenstadt und die Granitlandschaft der Gallura
Aufstieg zur Kirche Santa Lucia
Arzachena: Garten und Landschaftsausstellung in den Straßen des Stadtzentrums (hier Piazza Risorgimento)

Am Ortsrand lohnt sich unbedingt der Besuch des Fungo di Arzchena (Pilz von Archazena), ein pilzförmiger Granitblock. Von dort hat man einen schönen Fernblick aufs Umland.

der Pilz von Arzachena

Cala Gonone: Ein kleines Fischerdorf, bevor es bei Reisenden berühmt wurde

Cala Gonone ist eine kleine Stadt an der Ostküste Sardiniens. Sie liegt am Rande des Nationalparks an der Bucht von Orosei und Gennargentu. Früher war es ein beschauliches kleine Fischerdorf. Heute ist es aber ein überlaufener Ferienort, der von seiner einzigartigen Lage lebt. Der Ort selbst ist nicht sehenswert und hat seinen Charme als Fischerdorf verloren. Dieser typische Ferienort mit seinen Hotel-und Ferienbauten profitiert ganz allein von seiner Lage an einer Bucht, die durch 800 Meter hohe Felswände vom Hinterland getrennt wird. Doch sind die kleinen Buchten nördlich und südlich des Ortes das Ziel der Touristen. Dort liegen etliche idyllische Sandstrände unterhalb der senkrecht abfallenden Felswänden. Nonstop werden die Besucher mit Booten zu den Stränden und Grotten hinausgefahren. Mit dem Auto (nicht zu empfehlen – es gibt kaum Parkraum) oder zu Fuß kann man nur wenige Strände (unter anderen die Spiaggia di Cala Fuili) erreichen.

Ein Highlight sind Bootsfahrten zur Cala Luna, Grotta del Bue Marino, Cala Mariolu, Cala Goloritzè. Du kannst aus einer Vielzahl von Touren wählen, die am örtlichen Hafen angeboten werden. Oder du mietest dir selbst ein Boot und erkundest die Bucht von Orosei auf eigene Faust. Das Mieten eines Bootes kostet ca. 80 € für einen Tag + Benzin. Besuche auch den Nationalpark Gennargentu und/oder klettere in der Cala Luna. Diese Bucht ist heute ein Paradies für Freeclimber und nur mit dem Boot oder über einen 2,5 Stunden langen Pfad zu Fuß erreichbar.

Kühe im Gennargentu Gebirge in Sardinien, Italien.
Kühe im Gennargentu Gebirge in Sardinien, Italien.

Ogliastra: Ein schönes Naturtheater

Die Ogliastra ist das wunderschöne Hinterland, das sich von den Bergen des “Supramonte” an der Grenze zu Barbargia in Richtung der mittel-östlichen Küste Sardiniens öffnet. Der Name stammt von “Olivastro”, der lokalen wilden Olive.

Die Ogliastra ist bekannt und wird für ihre herrliche und eindrucksvolle Panoramen ihrer Gebirgs- und Küstenlandschaft bewundert. Sie gehört zu den unberührtesten Landschaften Italiens.

Der Naturpark Berg-Meer beherbergt berühmte Orte und Sehenswürdigkeiten wie die “Cale” (Badebuchten), von denen Cala Gonone, Cala Sisine, Cala Goloritze und Cala Luna die bekanntesten sind.

Ein weiteres beeindruckendes Naturdenkmal ist die massive “Perdo Longa”, eine natürliche Klippe, die buchstäblich ins Meer ragt. Die Ogliastra wird immer beliebter bei Naturliebhabern, die die wilde Landschaft und die ausgezeichnete lokale Küche schätzen. Die Ogliastra ist die beliebteste Region der Insel bei Touristen, die die Natur lieben und den überfüllten Gebieten im Norden und Süden der Insel entfliehen wollen.

Blick von Arbatax auf die Perdo Longa

Die zwei größten Städte der Region sind Lanusei und Tortoli. Zusammen sind sie die Verwaltungshauptstädte der neu gegründeten “Provinz Ogliastra”.

Lanusei ist eine sehr alte Bergstadt, die das Tal der Ogliastra beherrscht. Besonders beeindruckend ist hier das reizvolle Ortsbild. Die Häuser, die zum Hang abwärts vier oder mehr Stockwerke haben, vermitteln einem als wäre man in einem Mini-Manhattan.

Tortoli ist ein Küstenort, der dank seiner Nähe zum Hafen von Arbatax, dem Haupteingang vom Meer in die Region, den Status eines wirtschaftlichen Zentrums der Ogliastra erlangt hat. Besonders sehenswert ist der leuchtend rote Porphyrfelsen Capo Bellavista am Fährhafen – ein Wahrzeichen dieser Küstenregion.

Die Ogliastra zählt nur etwa 45.000 Einwohner und ist damit eine der am dünnsten besiedelten Regionen Italiens. Die Ogliastra ist geprägt von Dutzenden kleiner Dörfer, jedes mit seiner eigenen Tradition und seinem stolzen Erbe. Die sardische Sprache ist, wie in den meisten Teilen der Insel, weit verbreitet. Jüngeren Bewohner beherrschen als Fremdsprache heute zunehmend Englisch. Unter den älteren Bewohnern trifft man auch immer noch viele, die Deutsch sprechen können, da viele von ihnen früher in Deutschland als Gastarbeiter gearbeitet haben.

Es lohnt sich, die Kleinstädte der Insel zu besuchen – wegen ihrer gemütlichen Gassen, ihren historischen Gebäuden, der Sehenswürdigkeiten, den sardischen Speisen und vor allem wegen der gastfreundlichen Menschen.

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