Florida ist wirklich eine Reise wert und 2 bis 3 Wochen sind eine gute Zeitspanne, um einen Eindruck von diesem sonnigen Staat im Süden der USA zu bekommen.
Hier eine Übersicht:
- Orlando
- Themenparks
- Eindrücke zum Thema Nachhaltigkeit und Umwelt
- Crystal River
- Schwimmen mit Seekühen (Manatees)
- Crystal River – Essen und Trinken
- St. Pete Beach
- Don Cesar
- Marco Island and Naples
- Tigertail Beach
- Everglades-Adventure
- Island Cafe
- Welcome to Miami
- Wynwood Walls
- Bayside
- Little Havanna
- Miami Beach
Orlando
Starten wir in Orlando. Man sollte wissen: Es ist die Hochburg von Konsum, Kommerz und Gekünsteltheit/Künstlichkeit.
Hier sind alle großen Themenparks angesiedelt. In Orlando lassen es die Amerikaner richtig “krachen”. Sowohl preislich, als auch beim berühmten abendlichen Feuerwerk rund um das königliche Schloss im Magic Kingdom.
Themenparks
Leider sind die Eintrittspreise der Disney-Parks und Universal Studios völlig überteuert, die Wartschlangen an den Attraktionen mit oft mehr als 120 Minuten exorbitant lang und der Standard der Attraktionen weit hinter dem Niveau, das wir aus europäischen Freizeitparks kennen.
Wenn man dennoch gern in einige der Parks gehen möchte, sind Disney`s Magic Kingdom mit seinem imposanten Feuerwerk, Disney`s Animal Kingdom mit echtem Safari-Feeling und Sea World mit coolen Bahnen, geringeren Wartezeiten, tollen Shows und besonderen Meerestieren die Empfehlenswertesten.
Man kann diese Parks besuchen, muss es aber nicht.
Was man dagegen unbedingt auf seine Erlebnisliste setzen sollte, sind das Kennedy Space Center und die Titanic-Ausstellung. Beides hat wirklich Fundament, wird von realen geschichtlichen Ereignissen getragen und erzeugt dadurch starke Emotionen.
Meine Gänsehaut kam nicht nur von den Klimaanlagen dort. 😉
Eindrücke zum Thema Nachhaltigkeit und Umwelt
Die Amerikaner sind offene und unglaublich kommunikative Menschen.
Was mich allerdings sehr erstaunt hat: Wie wenig reflektiert an vielen Orten mit dem Thema Nachhaltigkeit umgegangen wird. Überall wimmelt es von Plastikbechern, unnötigen Verpackungen, Strohhalmen oder in Plastik verpacktem Obst.
Energiesparend wäre sicher auch, die Klimaanlagen mal nicht auf Tiefkühltruhen-Niveau herunterzufahren. 😉
Da ist in Bezug auf unsere Umwelt sehr viel Luft nach oben.
Crystal River
Schwimmen mit Seekühen (Manatees)
Wer nach seiner Ankunft in Orlando die Menschen, die Landschaft und die Tierwelt Floridas hautnah erleben möchte, dem empfehle ich von Herzen Crystal River im Nordwesten. Es ist die Heimat der Manatees oder genau gesagt des „Karibik-Manatis“, dessen engster Verwandter der Elefant ist.
Ist er nicht niedlich?
Im November schwimmen die Manatees aus dem Meer zu den wärmeren Frischwasserquellen in Crystal River, um dort den Winter zu verbringen. Ab April zieht es sie wieder hinaus bis in den Golf von Mexiko.
Aber Reisende haben auch danach noch die Möglichkeit, ein paar der sanftmütigen Meeresriesen zu begegnen, die mit ihren Kindern noch etwas länger in den Gewässern rund um Crystal River verweilen.
Es gibt viele Anbieter der berühmten Manatee-Schnorchel-Ausflüge. Wir waren früh am Morgen mit Tom und Brandon von Captain Mike`s (swimmingwiththemanatees.com) unterwegs.
Es war unglaublich toll!
Ich entscheide mich immer für eine private Tour, weil ich Momente intensiver empfinden kann, wenn ich sie nicht mit Touristen teilen muss. Denn nicht jeder, der reist, ist heutzutage ein echter Reisender, der sich mit Haut und Haar und viel Respekt auf alles einlässt, was er dort erleben kann. Ich wollte gar nicht mehr aus dem Wasser heraus und bin immer wieder an den unterschiedlichsten Stellen hineingegangen, wenn wir weiteren Manatees begegnet sind.
Es war magisch mit Schnorchelausrüstung und getragen von einer Schwimmnudel, fast regungslos neben diesen wundervollen Wesen im Wasser zu treiben. Ich durfte erleben wie sie schlafen, essen und mit ihren niedlichen Gesichtern staubsaugerartig über das Seegras auf dem Boden wirbeln, zufrieden kauen, immer wieder prustend auftauchen, um Luft zu holen und weiterzu“grasen“.
Die Zeit bleibt stehen, wenn ein Manatee-Baby neben seiner Mama herschwimmt, dabei fröhlich ein paar Drehungen absolviert und danach von ihr gesäugt wird.
Crystal River – Essen und Trinken
Crystal River ist, obwohl diese Manatee-Touren ein echtes Highlight sind, nicht sehr touristisch.
Zur Suche einer Unterkunft empfehle ich Airbnb.
Sehr authentisch amerikanisch isst man im Cody`s. Es gibt alles, was das Herz begehrt und wer als Beilage Salat wählt, dem wird erstmal die große silberne Salatschüssel vor die Nase gestellt, aus der man endlos schöpfen kann.
Sehr idyllisch und authentisch sitzt man abends auch im Waterfront Social, vor allem im vorderen Bereich direkt am Wasser.
Nur Alleinreisende Damen sollten sich vor den einheimischen Herren hüten, die vielleicht einen Drink zu viel zu sich genommen haben. Bis auf diese ist es sehr chillig und das Bild der Boote auf dem ruhigen Wasser des Flusses, der Blick auf die Insel Banana Island, hinter der die Sonne langsam untergeht, ist unglaublich idyllisch.
St. Pete Beach
Ein weiteres Highlight auf unserer Tour durch Florida und rückblickend einer der schönsten Strände ist St. Pete Beach. Weißer, zarter Sand lassen hier jedes Meerliebhaberherz höherschlagen.
St. Petersburg ist eine sehr kulturelle Stadt mit vielen Galerien, Museen, Theateraufführungen und einer sehr zu empfehlenden Glaskunst-Ausstellung.
Don Cesar
Ein Uhrgestein unter den Hotels ist das berühmte Don Cesar. Ein einfacher Blick auf dieses herrschaftliche pinkfarbene Hotel im mediterran-maurischen Stil erzählt ganze Geschichten.
Es wurde 1928 gebaut, von Präsidenten und Filmstars gerne besucht und war während des zweiten Weltkriegs Krankenhaus Genesungsort für Soldaten.
Beim Strandspaziergang fasziniert neben diesem imposanten Gebäude inmitten kleiner Häuser am Strand vor allem die Vielfalt der Muscheln. Ich habe noch nie in meinem Leben an einem Strand so viele und so vielfältig aussehende Muscheln gesehen.
Marco Island and Naples
An der Westküste gibt es sicher einige Städte, die einen Stopp wert sind.
Uns hat es direkt weiter nach Marco Island geführt, einer vom Meer durchzogenen, vorgelagerten Insel südlich von Naples. Hier kann man sich für ein Hotel am Strand oder ein Haus inmitten der Kanäle entscheiden.
Mein persönliches Highlight war die Fahrradtour zum Strand, denn wer wie ich mit den Nintendo-Spielen der späten 80er aufgewachsen ist, kennt sicher „Paperboy“.
Man fährt also wie Paperboy vorbei an den vorgelagerten Briefkästen, den akkurat gemähten Grasflächen und Vorgärten der bunten amerikanischen Häuser und das hat etwas sehr Idyllisches.
Es ist eine sehr gepflegte Insel. So gepflegt, dass man gefühlt jeden Morgen von einem der Rasenmähfahrzeuge geweckt wird. 😉
Tigertail Beach
Mit dem Fahrrad oder Auto kann man direkt zum Tigertail Beach fahren, einem der schönsten Strände Marco Islands. Um dorthin zu gelangen, kann man entweder die Lagune, die dahinter liegt, durchwaten oder um die Lagune herum zu diesem unberührten und von Gräsern gesäumten Strandabschnitt laufen.
Besonders am frühen Abend und bis zum Sonnenuntergang ist es ein paradiesisches Fleckchen Erde.
Der Strand ist so unendlich breit und wundervoll, dass man pure Freude hat hier entlangzulaufen und aufs Meer zu schauen.
Everglades-Adventure
Zu den schönsten Unternehmungen von Marco Island aus zählt definitiv der Ausflug in die Everglades.
Man kann diese Touren von Miami oder von Everglades City aus machen.
Wir haben uns für einen Anbieter in Everglades City entschieden und auch hier die private Mangroventour gebucht.
Für Freundlichkeit wird das Team von Jungle Erv sicher keinen Preis erhalten, aber Marcus, der mit uns durch die Mangroven “geflogen” ist, war wunderbar. Er ist dort aufgewachsen und kannte gefühlt jeden Baum, daher sind wir mit so sicherem Gefühl durch die Mangroven gesaust, dass es eine pure Freude war.
Das Lichterspiel der Sonne auf dem Wasser war atemberaubend schön. Und die Alligatoren dort in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen, ist einfach eindrucksvoll.
Bei all den typisch „touristischen“ Attraktionen ist es natürlich wichtig, zu reflektieren, ob es sich angemessen anfühlt.
Alternativ zu den Airboat-Touren gibt es auch Kajak-Ökotouren durch die Everglades. Hier kann jeder selbst schauen, was für ihn das Richtige ist.
Die oft dazubuchbaren Alligatorenshows mit Hug-an-Alligator-Option sind natürlich megatouristisch ausgeschlachtet.
Als ich zum ersten Mal in Florida war, war ich 13 Jahre alt und kann mich noch an das Gefühl erinnern, einen Baby-Alligator in den Händen zu halten. Besonders fasziniert war ich von der weichen Haut unter dem Kinn, so dass ich es einfach wiederholen wollte. Aber auch das ist kein Muss.
Alligatoren gibt es viele dort, weshalb sie natürlich auch gejagt werden.
Island Cafe
Wer ins Island Café in Everglades City geht, kann sogar Alligator-Burger und Alligator-Wraps kosten.
Unglaublich, wie lecker es schmeckt – wie eine Mischung aus Hähnchen und Meeresfrüchten und für Fleischliebhaber sehr zu empfehlen.
Welcome to Miami
Es ist eine wilde, weite, bunte, hippe, lebendige, leicht gefährliche und vielschichtige Stadt. Es gibt viele Menschen, die Miami meiden, aber ich mag diese Stadt.
Hier pulsiert das Leben. Hier zeigen sich die jungen, stylischen Menschen und präsentieren in unterschiedlichsten knappen Outfits ihre gestählten und geformten Körper.
Wenn man an der Promenade von Miami Beach entlangläuft ist es, als wäre man von einem auf den anderen Moment mitten in einem Filmset gelandet. Da fährt der coole Typ mit seinem verchromten, überall glitzernden, Musik abspielenden Fahrrad vorbei, die Damen im schicken Bikini nur mit Netzkleidchen darüber buhlen um die Blicke der Männer und die schauen hinter ihren dicken Sonnenbrillen fleißig zurück.
Wynwood Walls
Mein persönliches Highlight sind die Wynwood Walls.
Das gesamte Viertel erwacht besonders am Samstagabend richtig zum Leben.
Es ist ein Ort der Kunst, Kreativität, der Inspiration, Kultur und Gemeinschaft.
In großen Wand-Graffiti-Gemälden drücken sich unterschiedliche Künstler aus und es wirkt wie ein buntes Kaleidoskop aus Farben und Formen. Auch in den Räumen sind beeindruckende Kunstwerke ausgestellt – der Eintritt lohnt sich auf jeden Fall.
Am Wochenende findet direkt nebenan der Smorgasburg open air food market statt. Samstags und Sonntags zwischen 12 und 19 Uhr gibt es hier Köstlichkeiten aus der ganzen Welt, leckere Drinks, Musik und entspannte Atmosphäre.
Wenn man von hier zurück nach Miami Beach fährt, kommt man durch den Design District mit den zahlreichen Designerläden. Durchfahren reicht völlig aus.
Bayside
Eine Bootstour vorbei an den Villen der Stars, mit imposanter Kulisse von Downtown Miami mit seinen Wolkenkratzern ist entspannend und schön.
Viele Boote gehen hier tagsüber direkt von der Bayside los. Hier gibt es auch Geschäfte und Restaurants, sowie Stände der Touranbieter, an denen man direkt vor Ort eine Fahrt buchen kann.
Der Weg zur Bayside ist stark frequentiert, so dass man auf dem Weg dorthin ziemlich im Stau landen kann. Wenn man via Internet eine Bootsfahrt zu einer bestimmten Uhrzeit gebucht hat und pünktlich sein will, sollte man einige Zeit zusätzlich für die Anreise einplanen.
Little Havanna
Little Havanna, das Viertel der Kubaner ist ein eine echte Wundertüte.
Hier fühlt man sich, als wäre man direkt auf der Insel gelandet. Die Restaurants und Bars sind schon nachmittags gut besucht und aus allen Ecken schallt Livemusik.
Hier erlebt man das kubanische Lebensgefühl mitten in einer amerikanischen Metropole.
Miami Beach
Wer am Abend Miami Beach erleben möchte, der sollte über den Ocean Drive oder entlang der Washington Avenue schlendern. Besonders zwischen 16th Street und Lincoln Road ist einiges los.
Was für eine multikulturelle Stadt!
Man trifft neben Menschen aus aller Welt unendlich viele Südamerikaner hier. Deshalb ist es wie in Orlando auch hier wertvoll, sich auf Spanisch verständigen zu können.
Miami hält noch so viel mehr bereit und man kann hier locker mehr als 2 Tage verbringen. Beim nächsten Mal. 😉
Egal wieviel man entdeckt hat, es bleibt doch immer noch etwas offen. Und das ist gut so. Denn Reisen mit dem Gefühl, mal wiederkommen zu wollen zeigt doch, dass man es genossen hat – was kann es Besseres geben.
Ich verabschiede mich mit meinem meistgehörten Satz der gesamten Reise:
„Have a good one“, was bedeutet: „Hab einen schönen Tag!“