Ich war nur für acht Tage mit meinem Cousin, der in Quito lebt, in Ecuador. Wir hatten gehört, dass die Galapagos-Inseln nicht nur etwas teuer sind, sondern dass man sich auch vier bis fünf Tage Zeit nehmen muss.
Aber es gab so viel, was wir in der kurzen Zeit, in der ich dort war, unternehmen wollten!
Ich hatte mich schon Monate vor der Reise auf eine Galapagos-Kreuzfahrt gefreut. Ich habe mir eingeredet, dass ich alle meine Plänen verwirklichen kann. Das konnte ich aber nicht.
Als die Reise näher rückte, brachte mein Cousin die Idee ein, Buckelwale zu sehen. Ich wollte schon IMMER die Wale sehen. Es stellte sich heraus, dass dies der Vorschlag war, der all meine Sorgen über die Galapagos-Inseln verschwinden ließ.
An dem Tag, an dem ich nach Quito flog, stiegen wir in einen Bus, um zum Cuyabeno Wildlife Reserve zu fahren. Wir blieben drei Tage lang im Regenwald, mit Verpflegung und Führer, für etwa 200 USD. Wir verbrachten dort eine wirklich unglaublich schöne Zeit!
Ich war traurig, so schnell wieder abreisen zu müssen denn ich hatte mich mit den Leuten in der Lodge angefreundet. Da wir im äußersten Osten des Landes waren, nahmen wir ein Flugzeug auf die andere Seite des Landes nach Manta. Ecuador ist so klein, dass jeder Flug etwa 45 Minuten dauerte. Hier kam das “Galapagos des armen Mannes” ins Spiel.
Die perfekte Alternative zur Galapagos-Kreuzfahrt
Wir flogen mit etwas Verspätung nach Manta und mussten ein Taxi ($40) nach Puerto Lopez nehmen. Es war gut, dass wir noch spät abends dort ankamen, denn wir wollten am nächsten Morgen die Wale sehen.
Um die Buckelwale zu sehen, hatten wir zwei Möglichkeiten. Entweder eine Bootsfahrt, um nur die Wale zu sehen, oder eine Tour über die Isla de la Plata und zu den Walen. Die Silberinsel (deutsche Übersetzung) ist eine verlassene Insel. Die einzigen Bewohner der Insel sind Vögel und Ratten. Also keine niedlichen Seelöwen oder Leguane, dafür aber Blaufuß- und Rotfußtölpel! Am nächsten Morgen brachen wir mit der Reisegruppe auf, die mit in unserem Hostel übernachtete.
Wir hätten keinen besseren Tourenanbieter finden können. Sie haben die strikte Regel, dass nur 20 Gäste pro Boot mitfahren dürfen, was gut ist, wenn alle versuchen, gleichzeitig die Wale sehen wollen. Wir verbrachten eine lange Zeit damit, nach den wunderschönen Säugetieren Ausschau zu halten wie sie aus dem Wasser springen. Doch schließlich war es so weit und wir sichteten die Wale.
Ich hätte den ganzen Tag dort bleiben können, so toll war das Erlebnis!
Die Wale sprangen, winkten, schnüffelten und schnieften. Wir sahen ausgewachsene Wale und Mutterwale mit ihren Jungtieren und es war eine Freude sie zu beobachten.
Als wir schließlich an der Insel anlegten, entschieden meine Cousine und ich uns für die Wandertour auf der Insel. Dies schien uns entspannter zu sein, als die anderen Angebote und es gab uns die Gelegenheit Fotos von der Vogelwelt zu machen und den Tag genießen zu können. Das bewahrheite sich auch. Wir kamen ganz nah an die Vögel heran und machten jede Menge toller Fotos. Dann konnten wir uns nach einer langen Wanderung den Berg hinauf zurücklehnen, entspannen und die Aussicht genießen.
Nach dem Abstieg hatten wir die Möglichkeit, vor der Küste der Insel zu schnorcheln.
In Gewässern, in denen ich den Grund nicht sehen kann, werde ich immer etwas nervös, aber wann konnte ich schon mal im Pazifik in Ecuador schnorcheln?! Ich zog mich bis auf meine Badehose aus und sprang ins Wasser! Es war kalt, aber nicht eiskalt und gut zu ertragen. Kaum jemand aus der Gruppe folgte mir ins Wasser.
Plötzlich rief mir ein Tourguide zu: “Geh etwa einen Meter unter Wasser und du kannst die Wale singen hören!” Ohne zu zögern tat ich das. Ich konnte nichts sehen außer die Dunkelheit des Ozeans und es dauerte eine Weile bis ich etwas geschah.
Dann aber hörte ich das süße, sanfte Stöhnen der Wale.
Als ich weiter schwamm, wurden die Laute immer lauter! Das war mit Abstand die beste Erfahrung, die ich je in meinem Leben gemacht habe!
Ich hatte die Wale nicht nur ganz nah am Boot springen sehen, sondern auch beim Schnorcheln hören können! Was für ein schönes Erlebnis.