Wenn du mit offenem Herzen auf die Seychellen reist, wirst du dort das Paradies finden.

Denn dann verbindest du dich, nach dem Glauben einiger Menschen dort, mit all dem, was um dich herum ist: dem türkisfarbenen sanften Meer, dem blauen Himmel, dem feinen Sand, den wilden Granitfelsen, dem saftigen Grün der Natur, der Vielfalt der Tierwelt und den wundervollen Menschen.

Mein Herz hüpft immer noch beim Schreiben dieses Artikels und fast weiß ich nicht, wo ich beginnen soll, denn so viele kraftvolle Worte und bunte Bilder möchten den Weg zu euch finden.

Beginne ich mal mit dem, was diese Inseln optisch so einzigartig macht: Die hellen Strände mit ihren dunklen Granitfelsen.

Jeder einzelne sieht aus wie ein Kunstwerk der Natur. In immer unterschiedlichen Konstellationen sind die Buchten von Granitfelsen umrandet oder mit großen Steinen verziert und bieten so Strandspaziergänge der besonderen Art. Hier kannst du von Bucht zu Bucht schlendern, geschützt vor der Sonne und umrahmt von der üppigen Vegetation und jede neue Bucht offeriert andere Formationen von Felsen in unterschiedlichen Farbnuancen. Sanft und kraftvoll zugleich schmiegen sie sich zwischen Sand und Wellen.

42 der 115 Inseln der Seychellen bestehen aus Granit, dazu gehört auch die Insel Mahé, auf der sich die Hauptstadt Victoria und der Flughafen befinden. Unglaublich, wenn man sich vorstellt, dass sie unter dem Meer alle durch ein Plateau verbunden sind, das früher mal zum Urkontinent Gondwana zählte. Die restlichen Inseln – die sogenannten „äußeren Inseln“ – bestehen aus Kalkstein und sind durch Korallenwachstum nördlich und südwestlich von den Granitinseln gewachsen.

La Digue

La Digue ist die kleinste der drei bewohnten Hauptinseln der Seychellen, ihre Einwohner nennen sich Diguois. Es ist eine Fahrradinsel. Das macht sie wundervoll entspannend und zum Eldorado für Entdecker.

Magisch ist sie auch. 😉

Weltbekannter Strand

Hier auf diese Insel befindet sich einer der schönsten und bekanntesten Strände der Welt:

der Strand Anse Source d’ Argent.

Hier wurden die Bacardi- und Raffaelo-Werbung oder Filme wie Castaway und Crusoe gedreht. Dieser Strand schenkt dir das typische Insta-Motiv aber ich kann dir einen wertvollen Tipp geben…

Sei neugierig und gehe weiter, von Strandabschnitt zu Strandabschnitt, vorbei an den kleinen Beachbars, durch den nah an den Strand angrenzenden tropischen Wald, wandere um die Granitfelsen herum und genieße die unendlich vielen Perspektiven, Farbspiele und Motive, die sich dir auf deinem Weg bieten.

Je weiter du läufst, desto weniger Menschen begegnen dir, du erlebst die Strände zum großen Teil menschenleer. Das ist paradiesisch!

Man kommt aus dem Schauen, Staunen und Fotografieren nicht heraus. Sind dir die Kissing Rocks aufgefallen? Sie thronen oberhalb der berühmten Bucht.

Oder der Shark Rock? Ihn findest Du, wenn du dem Strand weiter folgst.

Was machst du, wenn ich dir sage, dass die Fotos nur einen Bruchteil der Schönheit dieser Strände wiedergeben? Dann buchst du sofort ein Flugticket? Ich verstehe das!

Der Anse Source d’Argent – Anse bedeutet in kreolischer Sprache “Strand” – befindet sich im L’ Union Estate (lunionestate.com), einem Naturschutzpark. Das bedeutet: Dort kannst du auch Kokos – und Vanilleplantagen, Schildkröten und ein paar typische geschichtsträchtige Gebäude wie das Plantation House bewundern.

Nur auf La Digue, Praslin und Curieuse wächst übrigens auch die weltberühmte Seychellenpalme mit ihrer Frucht, der Coco de mer.

Wenn du mit Mason’s Travel nach La Digue reist, ist der Eintrittspreis von 150 SCR, ca. 10 Euro für den Naturschutzpark bereits inklusive.

Der Vorteil dieser Touren: Du bekommst einen Plan der Insel plus ein flottes Fahrrad und kannst dann auf eigene Faust lossausen und die Insel erkunden.

Manche Strecken sind super flach und leicht befahrbar, andere etwas hügelig, was dich aber nicht davon abhalten sollte, sie zu fahren, denn du wirst 100-fach dafür belohnt.

Radel auf jeden Fall zum Grand Anse. Auf diesem Weg bekommst du auch einen Eindruck von der üppigen Natur im Landesinneren.

Geheimtipp-Strände Grand Anse und Anse Cocos

Menschenleere Grande Anse, Seychellen.
Menschenleere Grande Anse

Dieser leuchtend weiße und 1,3 km lange Strand, Grand Anse, ist atemberaubend.

Ich glaube ich habe in der Dauerschleife “Oh mein Gott!” gesagt, weil ich vorher noch nie ein so intensives helltürkis in der Mischung mit den zuerst durchsichtigen, dann weiß-schaumigen Kronen der Wellen gesehen habe! Vor allem gibt dir dieser einsame Strand das Gefühl, komplett alleine auf der Insel zu sein.

Anders als an der Anse Source d’Argent ist hier allerdings kein Schatten, dafür gibt es aber als Rückzugsort vor der Sonne ein kleines Strandrestaurant.

Und auch hier gilt. Das Foto gibt nur einen Bruchteil des Gefühls wieder, das dein Herz ergreift, wenn man dort an diesem Strand steht, das Rauschen der Wellen im Ohr, den warmen Wind auf der Haut, mit Blick auf den weißen Sand und das türkisfarbene, weite Meer.

Granitfelsen im Meer an der Grande Anse, Seychellen.
Granitfelsen an der Grand Anse

Es geht noch weiter.

Über einen abenteuerlichen und hügeligen Pfad durch den Urwald kommst du, vorbei an der Petite Anse, nach 30 Minuten zur Anse Cocos. Dort gibt es eine kleine Bar, nimm aber trotzdem auf jeden Fall genug zu trinken mit. Auch würde ich dir raten Flip-Flops oder wasserfeste Schuhe dabei zu haben, denn der Weg führt dich nicht nur über Stock und Stein, sondern auch durch einige Wassertümpel. Aber es lohnt sich.

Auch am Anse Cocos werden dich die Mischung aus Palmen, dem türkisfarbenen Meer und den rot schimmernden Granitfelsen umwerfen. Auf keinen Fall solltest du das “Wasserbecken” verpassen, dass die Natur an der linken Seite des Strandes zwischen den Felsen gezaubert hat.

Ein absoluter Geheimtipp!

Bist du nur auf einen Tagestrip auf dieser Insel, ist es jetzt sicher wieder an der Zeit, umzukehren und zum Hafen zu radeln. Dabei könnte man sich gut und gerne noch weitere Entdeckertouren auf dieser Insel vornehmen.

Bist du mehrere Tage dort und übernachtest in einem der Lodges oder Gästehauser, dann schau dir auf jeden Fall noch die Anse Severe an. Esse gemütlich in der Natural Bar Grill & Drinks in der Nähe des Hafens und besuche die bunten Lädchen, in denen du tolle Gespräche mit den Inselbewohnern führen wirst.

Erkunde Sainte Anne

Blick auf die Insel Sainte Anne auf den Seychellen.
Blick auf die Insel Sainte Anne auf den Seychellen.

Die Insel Sainte Anne liegt ca. 4km nordöstlich von Mahé. Auf ihr befindet sich der wundervolle Club Med Seychelles und der Marine National Park.

Es ist die perfekte Oase, um einen Eindruck über Land, Leute, Natur und Kultur des Landes zu bekommen oder einfach nur die Seele baumeln zu lassen.

Zenventure heißt das Programm, dass hier angeboten wird: Abenteuer und Entspannung im Einklang mit der Natur.

Manche einer möchte im Urlaub aktiv sein, Sport machen, tanzen, Gespräche führen, tauchen, schnorcheln oder Ausflüge unternehmen. Andere möchten entspannt am Strand in der Hängematte liegen und lesen oder sich ausruhen, mal in den Pool hüpfen und danach lecker zum Buffet gehen.

Hier finden jung und alt, Frau und Mann, Aktive und Ruhige genau das, was ihnen gut tut.

Und action!

Was ihr auf jeden Fall erleben solltet, wenn ihr zu den Aktiven gehört:

Ich hatte mir die Seychellen weitaus weniger bergig vorgestellt. Doch gerade das hat mich total entzückt. Denn morgens um 9 Uhr den Gipfel zu besteigen und die kleinen Inseln inmitten des großen Türkis-Blau zu bewundern, die wie schlafende Schildkröten ins Meer gekuschelt vor dir liegen ist ein Erlebnis, das ein Jauchzen in der Seele hinterlässt.

Es ist nicht nur eine körperliche Anstrengung und ein Erfolgserlebnis, bei der Hitze Berge zu erklimmen und stolz darüber zu sein, den Anstieg geschafft zu haben, sondern auch ein schönes Erlebnis, weil es landschaftlich so schön ist, von oben in die Weite zu schauen und Himmel und Meer sich verschmelzen zu sehen.

Wer es weniger steil angehen möchte, kann eine 3-stündige Inseltour machen oder die Wanderung zur Anse Cabot, die recht flach ist und für trainierte und untrainierte wunderbar geeignet.

Man bekommt so einen tollen Eindruck von der Vielfalt der Insel.

Jeden Samstag nachmittag gibt es eine Sunset-Kajak-Tour nach Long Island. Ca. 4 km paddeln, dort etwas chillen, Kokosnuss knabbern und wieder nach Hause kayaken gehört zu meinen absoluten Wohlfühl-Sportmomenten.

Es ist sowieso ein Paradies für Wassersportler. Ob Segeln, Schnorcheln, Stand-up-Paddling oder Tauchen, es wird keine Sekunde langweilig im Club Med.

Das Robinson ist ein altes Holzhaus ganz am Rande des Clubs. Hier findet einmal in der Woche ein Sunset-Event statt, mit frischer Kokosnuss, leckeren Drinks und chilliger Musik.

In der kleinen, versteckten Bucht dahinter kannst du auch Muscheln suchen, die es hier in wunderbarer Vielfalt gibt.

Tierwelt

So wie schildkrötenartigen Granitfelsen an den Stränden, findest du auf den Rasenflächen der Insel richtige riesige Landschildkröten, die du zu jeder Zeit besuchen und streicheln kannst. Sie strahlen so viel Ruhe und Gelassenheit aus und sind das Highlight für große und kleine Tierliebhaber.

Landschildkröten – ein kleines großes Wunder

Wenn es über dir flattert sind das nicht nur Vögel, sondern oft auch Flughunde, die durch die Lüfte sausen. Du kannst sie aber auch in den großen Bäumen hängen sehen, wo sie sich ausspannen.

Und wenn es um dich herum kriecht und krabbelt, sind es entweder die grünen Seychellen-Taggeckos auf dem Land oder Krabben am Strand.

Der Witwenvogel ist besonders auf La Digue heimisch.

Witwenvogel

Der schönste Schmuck auf den Inseln der Seychellen sind sicherlich die Frangipani-Blüten in verschiedenen Farben.

Frangipani-Blüte

Liebst du Schnorcheln und Tauchen? Dann liebst du es sicher auch, durch Schwärme von Fischen zu gleiten, bunte Fische beim Vorbeischwimmen zu beobachten oder den Meeresschildkröten bei der Nahrungsaufnahme zuzuschauen.

Träumst du davon, mal mit Delfinen zu tauchen? Dann nicht wie los! Und triff mit etwas Glück am Dolfin Rock diese freundlichen Meeresbewohnern unter Wasser.

Tauchgang mit Delfinen

Victoria

Wann immer ich an einem Ort bin, möchte ich so viel wie möglich über Land und Leute erfahren und mir von allem einen Eindruck verschaffen.

Nur einen Delfinsprung von Sainte Anne entfernt liegt die Hauptinsel Mahé. Auf ihr befindet sich Victoria, die Hauptstadt der Seychellen. Es gibt dort ein paar Sehenswürdigkeiten, an denen man automatisch vorbei kommt, wenn du vom Hafen in die Stadt gehst.

Der berühmte Clock Tower, die Nachbildung des Uhrturms an der Vauxhall Bridge in London und mittlerweile Wahrzeichen der Seychellen, das Nationalmuseum und der Sir Selwyn Selwyn Clarke Market.

Appetit auf Fisch hat man zwar keinen mehr, wenn du um 15 Uhr die von Fliegen umschwärmten und von Vögeln besetzten Reste der Fische auf der Theke des offenen und nur überdachten Sir Selwyn Selwyn Clarke Markets siehst.

Aber es gibt ja noch anderes im Angebot. Die Auswahl an Obst, heimischen Leckereien machen Appetit und die bunten Kleider, die hier angeboten werden, sind beeindruckend. Schon die Markthalle alleine erfreut einen, denn sie ist farbenfroh und strahlt Fröhlichkeit aus.

Besonders am Samstag treffen sich hier viele Einheimische und es herrscht ein reges Treiben in der Halle und den umliegenden Straßen. Unter der Woche ist es hier ruhiger und es bietet sich ein Besuch des Hindu-Tempels mit einem Schlenker vorbei am Kunstmarkt an. Im Letzteren kannst du ein paar Souvenireinkäufe tätigen und den Tag gut bei einem Kokosnuss-Eis im Lansiv Café ausklingen lassen.

Einwohner

In der Hauptstadt Victoria leben ca. 25.000 Einwohnern, das ist rund ein Viertel der Bevölkerung der Seychellen.

Die Seychellen gehören zum afrikanischen Kontinent und sie sind das kleinste aller dazu gehörenden Länder. Die Menschen, die hier leben, sind zum größten Teil Christen. Aufgrund der Geschichte des Landes, das durch französische und britische Siedler geprägt wurde, sprechen die Einwohner der Seychellen meist 3 Sprachen – Kreolisch, Englisch und Französisch.

Wenn man sich mit den Einheimischen unterhält, merkt man, dass in den vergangenen Jahren dort vieles anders geworden ist. Es ist die erste Generation, die neben der Fischerei sehr stark vom Tourismus lebt. Dabei liegt der Fokus auf nachhaltigem Tourismus, Naturschutz und der Erhaltung mariner Ökosysteme, damit die Seychellen uns allen als Paradies erhalten bleiben.

Mahé mit dem Boot

Eine Tour mit Lorenzo und Johan von Blueline Charter kann ich wärmstens empfehlen. Sie zeigen dir die schönsten Strände im Nord-Westen Mahés. Love Beach heißt einer der Strände. Er hat den Namen bekommen, weil die Felsen an der rechten Seite wie ein Herz geformt sind.

Ein anderer der wirklich wundervollen, idyllischen Strände heißt Rice Beach. Er heißt so, weil der Sand hier die Konsistenz von Reis hat. Als wir anlegen sind wir die einzigen Menschen am Strand. Es ist als wären wir auf einer einsamen Insel gestrandet. Der Grund dafür ist, weil viele der Strände nur per Boot oder zu Fuß erreichbar sind.

Hinter einem großen Felsen befindet sich das Ende eines Flusslaufes mit goldgelbem Wasser. Das Wasser ist kalt und ein perfekter Kontrast zum warmen Meer.

Gelber Fluss am Rice Beach auf den Seychellen.
Gelber Fluss am Rice Beach auf den Seychellen.

In der Bucht des Baie Ternay Marine Nationalparks kann man wunderbar schnorcheln und auf einer Runde am Riff entlang viele bunte Fische beobachten.

Das Wasser ist so tieftürkis, wie ich es selten gesehen habe.

Moyenne Island – Nationalpark

Zum Schluss legen wir noch an der Insel Moyenne an, die zum Saint Anne Marine National Park gehört und als “kleinster Nationalpark der Welt” gilt.

Dort leben mehr als 120 Seychellen-Riesenschildkröten, die vom Aldabra-Atoll stammen. Man kann auf dem Rundweg um die Insel außerdem sehr seltene Vögel und Pflanzen bewundern.

Am Bootsanlegeplatz befindet sich ein kreolisches Restaurant, dort bezahlt man die ca. 150 SCR (ca. 10 Euro) Eintritt für die Inselbesichtigung.

Die Stiftung Moyenne Island Foundation bewahrt die Insel bis heute mit dem Status “geschützter Nationalpark” vor Hotelinvestoren. Das war der letzte Wunsch des britischen Naturschützers Brendon Grimshaw, der die Insel 1962 gekauft und dafür gesorgt hat, dass sich dort einheimische Tier- und Pflanzenarten ungestört entfalten können. Seine Entschlossenheit, die Insel Moyenne zu schützen, obwohl er damit viel Geld hätte verdienen können, ist eine große Inspiration.

Insel-Liebe

Ja, ich habe mich verliebt. In diese Inseln im indischen Ozean.

Und ich trage all die Farben, kraftvollen Momente, inspirierenden Gespräche noch immer tief in meinem Herzen.

Und was mich besonders zum Schmunzeln bringt. Als ich einen Einheimischen gefragt habe, wie man sich auf kreolisch verabschiedet meinte er: “Wir verabschieden uns eigentlich gar nicht.” Ich weiß warum! Weil man sowieso wiederkommt… 🙂

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  • „Ich liebe es zu lachen, zu leben und zu geben! Werte sind mir wichtig. Menschen, Länder und Kulturen faszinieren mich unendlich. Und Kinder lassen mein Herz höher schlagen.“

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