Es ist das Land der aufgehenden Sonne. Und auch der Ort, an dem die Sonne in meinem Herzen aufgeht. Denn die Menschen, die Atmosphäre, das Essen, die Kultur und Architektur haben etwas an sich, das pures Wohlfühlen bedeutet.
Bei jedem Schritt, den ich in Japan mache, fühle ich mich sicher, jeder Ort ist sauber, die Menschen, denen man begegnet sind höflich und respektvoll und die Architektur strahlt Ruhe und Kraft aus. Für mich ist es ein besonderer Ort inmitten einer wilden und immer unachtsamer werdenden Welt.
Vor 22 Jahren war ich schon einmal dort und jetzt möchte ich dieses Fleckchen, das ich damals als eines der Schönsten der Erde auserkoren habe, meiner Familie zeigen.
Hier eine Übersicht:
- Sprache
- Tokyo
- Ueno
- Shibuya
- Hachiko
- Omotesando
- Asakusa
- Sensoji
- Kokeshi-Puppen
- Shintoismus
- Rituelle Reinigung
- Beten
- Bunt und vielfältig
- Kulinarisches Japan
- Yakiniku
- Sukiyaki
- Onigiri
- Hotels
- On the “train”
- Kyoto
- Kimono
- Nittai-ji Tempel
- Kiyomizu-dera Tempel
- Wichtig zu wissen
- Fushimi Inari Schrein
- Ginkaku-ji
- Ginshadan
- Arashiyama
- Arashiyama-Bambuswald
- Tenryu-ji Tempel
- Arashiyama – Affenpark
- Kulinarisches Kyoto
- Karaoke
Sprache
Die japanische Sprache ist kompliziert und es dauert lange, um Sie komplett zu erlernen. Besonders wegen der Schriftzeichen, die eine Mischung aus japanischen und chinesischen Schriftzeichen sind.
Aber ein paar Worte helfen dir, auf respektvolle Weise mit den Menschen im Land zu sprechen. Das ist absolut empfehlenswert.
Dazu zählen:
“Kon’nichiwa” – das bedeutet “Hallo” und ist die japanische Begrüßung.
Ganz wichtig ist auch, sich zu bedanken. Die Japaner bedanken sich unendlich oft. Das machst du im japanischen mit dem Wort “Arigato”. “Arigatogozaimasu” ist eine Steigerung im Sinne von “Vielen Dank”.
Wenn du im Sinne unseres “Entschuldigung” die Aufmerksamkeit auf dich ziehen möchtest, weil du eine Bitte äußern möchtest, wie im Restaurant zum Beispiel, benutzt du “Sumimasen”.
Außerdem solltest du auch das Wort der Verabschiedung kennen – “Sayōnara”.
Jetzt hast du alle Höflichkeitsformen parat, um dich respektvoll in Japan zu bewegen.
Tokyo
Unsere Reise beginnt in Tokyo. Es gibt jede menge Direktflüge an mehrere Flughäfen rund um Tokyo.
Der Flughafen Haneda liegt etwas näher an der Stadt und der Fughafen Narita etwas weiter entfernt. Beide sind wunderbar durch öffentliche Verkehrsmittel mit der Stadtmitte Tokyos verbunden.
Ein ganz besonderer Tipp, für alle, die nach Japan reisen. Kauft euch direkt am Flughafen oder direkt an einer der großen U-Bahn-Stationen einen “Pasmo” oder “Suica”-Pass. Dieser Pass ermöglicht euch, völlig frei mit allen U-Bahn- oder Buslinien durch die meisten Städte Japans zu reisen. Es gibt Automaten, an denen ihr den Pass aufladen könnt und an jedem U-Bahn Ausgang seht ihr beim Auschecken den aktuellen stand eures Guthabens. Auch in einigen Shops oder Automaten kann man mit diesen Pässen bezahlen.
Wenn wir gerade beim “bezahlen” sind. An den touristischen Orten kann man überall mit Kreditkarte zahlen. An etwas ursprünglicheren Orten oder kleineren Restaurants nicht immer. Daher reist unbedingt mit etwas Bargeld und sichert euch bei eurer Kreditkartengesellschaft ab, dass ihr auch in Japan mit eurer Kreditkarte Geld am Automaten abheben könnt.
Ueno
Ueno ist ein sehr ursprüngliches, lustiges und buntes Stadtviertel mit regem Leben und Treiben zu jeder Tageszeit und einem weitläufigen Park, der Tempel, einen Lotusblumen-See oder Raum für Festivals und kulinarische Entdeckungen bietet.
Gegenüber des Bahnhofs Ueno findest du das Fußgängerviertel Ameyayokocho. Hier tauchst du sofort ein in die japanische Kultur. Das bunte Farbenmeer am Abend, die leckeren Gerüche und die Vielfalt der japanischen Spezialitäten in den unzähligen Restaurants sind ein echtes Eldorado für alle Entdecker.
Das Besondere Highlight beim Reisen ist, wenn man Menschen kennt, die in diesem Land leben und man das Land dadurch aus Ihrer Perspektive betrachten darf.
So hatten wir die Möglichkeit, bei einem echten Mikoshi-Festival in einem der Vororte Tokyos mitzufeiern. Der große Schrein wird den ganzen Tag von vielen Männern und Frauen durch den gesamten Ort getragen.
Am Abend dann kommen die Mikoshi-Träger dann am großen Schrein und Feierplatz des Festivals an. Begleitet von typisch japanischer Musik und großer Freude aller Beteiligten.
Shibuya
Denkt man an Tokyo, denkt man automatisch auch an die berühmte Shibuya-Kreuzung. Sie zu überqueren ist ein echtes Highlight. Zu beobachten, wie andere sie überqueren ebenso.
Einen besonders guten Blick hat man vom Starbucks direkt an der Kreuzung. Von hier kann man das Gewusel unten auf der Straße filmen, fotografieren oder einfach nur beobachten.
Hachiko
Hier findest du auch die berühmte Statue von Hachiko, dem wohl treusten Hund der Welt. Er begleitete sein Herrchen jeden Morgen zum Bahnhof und abends holte er ihn wieder ab. Selbst als sein Besitzer plötzlich starb, wartete er weiterhin jeden Abend auf ihn – fast zehn Jahre lang. Dafür bekam er dieses Denkmal. Es ist eine rührende Geschichte, die sogar verfilmt wurde. In der heutigen Zeit ist das Denkmal des Hachiku ein super Treffpunkt für Verabredungen.
Omotesando
Shoppen und bummeln lässt es sich wunderbar entlang der Omotesando im Stadtviertel Harajuku/Jingumae.
Am besten einfach dem Gefühl folgen und mal links und rechts der Hauptstraße den kleinen Gassen folgen. Als Ziel dieser Route solltest du unbedingt die Takeshita-dori einplanen, mit den vielen Läden voll farbenfroher, verrückter Kleidung und Accessoires.
Asakusa
Asakusa ist ein typisch japanisches und ursprüngliches Stadtviertel, dessen Mittelpunkt der Senso-ji, einer der ältesten Tempel des Landes ist.
Er erstreckt sich über ein großes Areal und grenzt direkt an die zahlreichen traditionellen Shops und Restaurants in der beliebten Einkaufsstraße Nakamise-Dori an.
Asakusa liegt am Sumida-Fluss und lässt sich gut zu Fuß oder auch per Riksha erkunden, vorbei an wundervollen Brücken und bunten Laternen. Nicht weit von dort entfernt, findest du auch den Tokyo Tree, einen Aussichtsturm, von dem du die riesige Metropole überblicken kannst.
Hier in Asakusa findet man traditionelles Kunsthandwerk, wie selbst gemachte Messer oder japanisches Papier neben landestypischen Süßigkeiten oder köstlichen Snacks, wie die leckeren Reiscräcker, die berühmten Dorayaki, gefüllte Eierpfannkuchen, gebratene Manju-Brötchen oder Motchi Spieße.
Die lebhaften Straßen Denpoin-dori, Kannon-dori und Asakusa Chuo-dori sind besonders reizvoll und begeistern durch das Ambiente des alten Asakusa.
Sensoji
Der Sensoji ist wohl der berühmteste und am meisten fotografierte Tempel Tokyos. Er wurde 628 gebaut und ist somit auch einer der ältesten buddhistischen Tempel der Hauptstadt.
Die Geschichte des Tempels ist ebenfalls sehr spannend. Die Legende besagt, dass zwei Fischern im nahegelegenen Sumida-Fluss eine goldene Statue der Kannon – der Göttin für Güte und Barmherzigkeit – ins Netz ging. Sie versuchten mehrfach, die Figur in den Fluss zurückzubringen, aber sie kam immer wieder zu ihnen zurück. Schließlich entschieden sie, einen Tempel für die Statue zu errichten. Dieser wurde Senso-ji genannt.
Der Weg zum Tempel ist von weißen Laternen mit japanischen Schriftzeichen gesäumt.
Hättest du das gedacht? Die rote Laterne im Zentrum wiegt über 400 kg, die anderen beiden Kupfer-Laternen jeweils ca. 1000 kg.
Traditionelle Pagoden haben immer eine ungerade Anzahl von Stockwerken. Wusstest du, dass die 5 Ebenen der buddhistischen Pagoden für die 5 Elemente stehen? Für Erde, Wasser, Feuer, Luft und Leere.
Kokeshi-Puppen
Diese Kokeshi-Puppen werden heutzutage als Glücksbringer zur Geburt eines Mädchens, zur Hochzeit, zur Geschäftseröffnung oder als Souvenir aus Japan verschenkt. Sie werden kunsthandwerklich auf hohem Niveau und meistens aus Obstbaum-Holz hergestellt werden.
Doch sie haben auch eine traurige Geschichte. In der japanischen Tradition gehörten Kinder bis zum Alter von ca. 9 Jahren zu Gott, diese Ansicht kam noch aus der Zeit der hohen Kindersterblichkeit. Wenn ein Kind starb, so tröstete sich die Familie damit, dass es von Gott wieder zu sich genommen wurde. Diese Puppen galten als Erinnerungen an das “von Gott” wieder zu sich genommene Kind.
Shintoismus
Der Shintoismus ist eine faszinierende und sehr offene Religion und neben dem Buddhismus die wichtigste Religion in Japan. Die Japaner lernen ihren Glauben nicht in der Schule, wie es bei vielen anderen Glaubensrichtungen ist. Oft wird der Glaube von den Eltern an die Kinder weitergegeben.
Shintō heißt übersetzt: Weg der Götter. Mehr als 100 Millionen Menschen, also 80% der Japaner sind Shintoisten.
Die Schreine sind verschiedenen Gottheiten gewidmet. Jeder darf an einem Shinto-Schrein beten, egal welche Religion er hat. Ich liebe die Offenheit dieser Religion, sie zeigt eine große Weisheit und Stärke.
Rituelle Reinigung
Oft sieht man in der Näher der Schreine Wasserbecken, Temizuya mit Schöpfkellen, die man Hishaku nennt. Hier führt man, bevor man am Schrein der Gottheit gegenübertritt das Ritual Misogi durch, eine Reinigung von Körper und Geist.
Zuerst gießt man mit der Kelle etwas Wasser über die linke und dann über die rechte Hand. Im nächsten Schritt wird auch der Mund mit Wasser ausgespült, wobei das Wasser nicht geschluckt wird. Zum Schluss das Wasser aus der Kelle über der linken Hand und dem Griff entleeren.
Beten
Wenn du vor dem Schrein stehst, werfe als erstes etwas Kleingeld in den Schlitz. 5-yen Münzen sind dafür sehr geeignet, da sie wie “go-en” klingen, was Glück bedeutet. Danach zieh an dem dicken Seil und läute so die Glocke. Der Klang der Glocke hält böse Geister fern.
Zu Beginn grüßt du den Gott, indem du dich 2 Mal tief verbeugst, dann klatschst du 2 Mal in die Hände. Danach betest du in Stille, äußerst deinen Wunsch und hältst dabei deine Hände vor der Brust in Gebetshaltung. Bedanke dich am Ende mit einer tiefen Verbeugung.
Der Respekt, den man überall in Japan spürt zeigt sich auch in ihrer Religion.
Auf dem Gelände des Schreins gibt es viele Aktivitäten, die sich dem Glück widmen. Omikuji sind kleine japanische Papierstreifen, die die Zukunft vorhersagen.
Das Schöne ist, zieht man einen Papierstreifen, der Pech vorhersagte, kann man den Streifen an ein kleines Seil oder wie hier an einen Baum binden und das Pech so direkt wieder loswerden.
Für Gebete und Wünsche gibt es Ema, Holzplaketten, die am Schrein aufgehängt werden können. So sollen die Götter die Gebete erhalten und die Wünsche in die Tat umsetzen.
Beim Verlassen der japanischen Tempel und Schreine gelten die gleichen Regeln wie beim Betreten. Damit ist der Besuch ein geschlossener Kreis, der ebenfalls Glück bringen soll.
Bunt und vielfältig
Tokyo ist eine riesengroße statt mit 9,6 Millionen Einwohnern. Dadurch, dass sie aus vielen sehr unterschiedlichen Vierteln besteht, erscheint sie gar nicht so groß.
Vor allem wirkt sie auf mich, dadurch, dass die japanische Mentalität sehr vornehm und im Außen zurückhaltend ist, entspannt und ruhig. Um die Verkehrssituation zu entspannen gibt es oft über den Straßen gebaute Fußwege oder umgekehrt, große Straßen oder auch Bahnlinien führen auf Pfählen eine Etage weiter oben durch die Stadt. Und wenn man wirklich zum Beispiel in Shinjuku, einem der geschäftigsten Bahnhöfe der Welt an einer Ampel steht, entspannt das Vogelgezwitscher oder die sanfte Musik aus den Lautsprechern unglaublich.
Ich rate allen, die Angst vor Menschenmassen haben eine Reise nach Tokyo, denn es gibt keinen Ort, an dem Massen von Menschen entspannender wirken als dort. Keiner der laut ist, keiner der rempelt, keiner der drängelt, alles verläuft sanft, geordnet und voller Achtsamkeit, auch zur Rush-Hour. Das ist eine Kunst, die ich bewundernswert finde.
Wobei das, was ich beschreibe immer nur eine Seite der Medaille ist, denn keine Kultur hat nur eine Dimension. So sicher, so höflich, so geordnet alles erscheint, so gibt es für mich an keinem Ort der Welt eine buntere Kehrseite. Denn der Gegenpol dieser Struktur ist das Bunte, das Wilde, das Verrückte, das sich in den Bars und Spielsalons in den Vierteln Tokyos zeigt, die Nachts zum Leben erwachen.
Besonders die Outfits vieler Japanerinnen sind auch alles andere als zurückhaltend oder langweilig, sie sind ein Feuerwerk der Möglichkeiten und zu vielen Outfits gehört eine ganze Portion Mut.
Auch die Shows, die man sieht, wenn man im Hotelzimmer mal durch das japanische Fernsehprogramm zappt zeigen die wilde Vielfalt innerhalb dieser streng geordneten Welt.
Bei Nacht schillert das Viertel Shinjuku. Besuche unbedingt die berühmte Kneipengasse Omoide Yokocho. Wenn du alleine oder zu zweit bist, bekommst du in den urigen, winzigen Bars dieser kleinen Gasse vielleicht einen Tisch.
Sonst schlendere einfach weiter zum Kabukicho-Tower. Entweder auf dem Weg in der Straße Kabukicho-Ichiban-gai oder dort im Tower findest du in bunter Kulisse zahlreiche verschiedene Spezialitäten.
Kulinarisches Japan
Faszinierend finde ich, dass man bei japanischem Essen direkt an Sushi denkt, dabei gibt es so viele verschiedene Köstlichkeiten, die den Weg noch lange nicht nach Europa geschafft haben.
Sukiyaki oder Yakiniku, um nur ein paar zu nennen.
Es ist unglaublich, wie sehr Fleisch und nicht nur Fisch, die Speisekarten dominieren. Wagyu Rind steht hier ganz weit vorne auf der Beliebtheitsskala.
Ich bewundere die Fähigkeit der Japaner, alles zu zelebrieren, was mit Essen und Genießen zu tun hat. In den verschiedenen Restaurants kann man sich das Essen selbst auf einem kleinen eingebauten Tischgrill zubereiten oder bekommt einen Topf mit Brühe auf ein Kochfeld auf dem Tisch gestellt, angelehnt an das Chinesische Fondue oder Hot Pot, in dem man sich nach Belieben alle erdenklichen Gemüsearten und Fleischspezialitäten zubereiten kann, die man sich am Buffet nehmen kann.
Eine unserer liebsten Hot-Pot-Plätze ist das Shabu Sai Ueno. Und ganz fantastisches Yakiniku gibt es im Tokori Japanese Yakiniku in Ueno.
Yakiniku
Beim Yakiniku-Essen ist ein kleiner feiner Rost in die Tische eingebaut, auf denen man sich die unterschiedlichen Fleischspezialitäten, die in dünnen Scheiben serviert werden, braten kann. Als Beilagen gibt es Reis und verschiedene Soßen. Ganz besonders gemütlich ist es, wenn man Restaurants betritt, in denen man beim Betreten die Schule auszieht, dann hat eine Einkehr in ein Restaurant wirklich etwas von „nach Hause“ kommen.
Ein wirklicher Gaumenschmaus war das Wagyu-Rind am Narita Airport-Restaurant Yakisuki Yanma. Rohes Fleisch, das auf heißen Steinen zum Tisch gebracht wird, dort unter großem Zischen mit einer köstlichen Soße begossen und mit allerlei Zutaten in kleinen Schälchen genossen wird, ist ein wahrer Hochgenuss.
Sukiyaki
Auch Sukiyaki war neu für mich. Ein Eintopf, in dem erst das Fleisch auf dem Tisch langsam gart und danach oder zeitgleich auch Nudeln und Gemüse, die sich in dem Eintopf befinden. Bevor man das langsam bratende Fleisch genießt, zieht man es nochmal durch ein aufgeschlagenes rohes Ei. Megalecker!
Onigiri
Und nicht zu vergessen die begehreten Onigiri, Reisbälle mit verschiedenen Füllungen, die Schulkinder und Arbeitende als Sandwich einpacken. So köstlich und vielfältig, dass ich sie hier in Deutschland sehr vermisse.
Besonders typisch sind auch die Wachsnachbildungen der Speisen an den meisten Restaurants.
Hotels
Ein Hotel an der Yamanote Rundlinie ist gold wert. So kommt ihr schnell und unkompliziert zu den berühmtesten, authentischsten und sehenswertesten Orten Tokyos.
Ich kann euch die Hotels der Nohga-Gruppe sehr empfehlen. Wir waren im Nohga Hotel in Ueno aber es gibt sie auch in anderen Stadtteilen wie Akihabara oder anderen Städten, wie Kyoto oder Saporro.
Auch die Unterkunft im Ryokan, den typisch japanischen Pensionen, bietet diese Gruppe an.
Auch die Mitsui Garden-Hotels sind empfehlenswert und etwas internationaler als die Nohga-Hotels. Wir waren auch ein paar Nächte im Mitsui Garden Jingugajen Tokyo Premier, es gibt aber selbst in Tokyo noch 12 weitere Hotels dieser Gruppe und ebenfalls tolle Unterkünfte in Hiroshima, Yokohama, Osaka und diversen weiteren Städten.
On the “train”
Wer von euch plant, etwas in Japan herumzureisen, dem empfehle ich den Shinkansen, den schnellsten Zug der Welt. Mit ihm kommst du in etwas mehr als 2 ½ Stunden vom Tokyo Hauptbahnhof nach Kyoto.
Es gibt einen extra Reisetipp mit Tipps nur über den Shinkansen. Ich empfehle außerdem die Buchung eines JR Passes, das klappt einwandfrei und er ermöglicht unbegrenzte Zugreisen in Japan.
Unbedingt schauen, dass du auf dem Weg von Tokyo nach Kyoto den Mount Fuji nicht verpasst. Der Shinkansen fährt so nah daran vorbei, dass du ihn inmitten der Nebelschwaden oder je nach Jahreszeit sogar mit schneebedeckter Spitze aus den Zugfenstern fotografieren und bewundern kannst.
Kyoto
Ich liebe Kyoto. Ich kann es nicht anders sagen.
Kyoto ist in den vergangenen 22 Jahren, seit ich das letzte Mal dort war enorm modern geworden. Aber die ursprünglichen Ecken, das Geisha-Viertel und die zauberhaften Tempel berichten noch immer vom Zauber vergangener Zeiten.
Besonders das Viertel Higashiyama mit den sehr ursprünglichen Gassen Sannenzaka und Ninnenzaka, die vom Kiyomizu-dera Tempel abgehen ist noch so ursprünglich, dass man das Gefühl hat, Kyoto ist keine Metropole sondern ein kleines, touristisches Bergdorf.
Kimono
Ein besonderes Erlebnis ist es, sich in einem der vielen Kimono-Shops einen Kimono für einen Tag auszuleihen. Es ist ein wunderschönes Gefühl, auf diese Weise in die Geschichte dieser Stadt einzutauchen, in der die Geishas zuhause waren.
Mit Kimono auf Tempeltour zu gehen mag zwar touristisch wirken, wie bei allen Erlebnissen ist die Haltung die Frage. Ist sie voller Neugierde und besteht sie aus dem Wunsch, in ein gewisses Gefühl einzutauchen, besser zu verstehen, und intensiver zu erleben, dann ist es eine tiefgehende Erfahrung, die du nicht verpassen solltest.
Für die Kinomos kann ich euch den Verleih direkt an der Bushaltestelle in der Higashioji Dori gegenüber des Seven Eleven empfehlen. Links und rechts davon findet ihr aber auch andere Verleih-Shops wie First oder Kyokomachi. Wir hatten keine Vorreservierung und sind einfach hineingegangen. Für 4500 Yen und 1600 Yen für die Frisur verwandelt ihr euch einen Tag lang in eine wundervolle Geisha.
Nittai-ji Tempel
Die alten Gassen rund um den Kiyumizu-dera Tempel sind auf jeden Fall eine Entdeckungstour wert.
Leider ist alles hier in den vergangenen 22 Jahren nicht nur voller sondern auch touristenorientierter geworden und die alte Ursprünglichkeit nicht mehr ganz so leicht zu entdecken.
Verpasst nicht, eurer Nase nach zu gehen, in einladende Torbögen hineinzuschauen, euch treiben zu lassen und eurem Auge zu folgen. So entdeckt ihr jenseits der von Touristen gesäumten Gassen menschenleere Tempel, kleine Feinheiten, verlassene Hinterhöfe und besondere Orte. So wie diesen wunderschönen Nittai-ji Tempel, der direkt auf dem Weg zum Kiyomizu-dera Tempel liegt und von den meisten völlig “links” liegengelassen wird. Dabei ist er wunderschön und menschenleer.
Kiyomizu-dera Tempel
Der Kiyumizu-dera Tempel zählt zu den wirklich eindrucksvollen Tempeln Kyotos.
Wichtig zu wissen
Der Eintritt zu den Tempeln ist meistens kostenlos oder kostet bei den bekannten Tempeln pro Person ein paar Euro.
Bucht auf keinen Fall im Vorfeld eine Tour via Viator oder GetYourGuide, nur weil ihr Angst habt, vor Ort keine Eintrittskarten zu den Tempeln mehr zu bekommen. Das reine Eintrittsticket bekommt ihr spontan vor Ort und so seid ihr weitaus freier und flexibler.
Wenn ihr unbedingt eine Führung machen und dabei von einem Guide begleitet werden möchtet, dürft ihr eine solche Tour natürlich gerne über diese Plattformen oder auch vor Ort buchen.
Fushimi Inari Schrein
Der Fushimi Inara Schrein im Stadtteil Fushimi, zählt für mich zu den magischsten Orten Japans.
Tagsüber ist besonders der untere begehbare Weg stark besucht, doch sobald die Dunkelheit einbricht, kehrt hier etwas Ruhe ein. Vor allem hat es etwas Magisches, diesen kraftvollen Schrein bei Mondschein zu betreten.
Wenn man sich einem Schrein nähert, sieht man als erstes das rote Torii, das Tor. Die rote Farbe soll böse Geister und Gefahren abwehren.
Um Respekt zu zeigen, sollte man sich vor dem Tor verbeugen und erst dann den Schrein betreten.
Der Fushimi Inari Taisha ist ein Shintō-Schrein. Er gilt als Hauptschrein etwa eines Drittels aller Inari-Schreine in Japan und ist der bekannteste Shintō-Schrein in Kyōto.
Wer den Film “Die Geisha” gesehen hat, sieht die kleine Chio zu genau diesem Schrein laufen, um dort für ihren größten Wunsch zu beten. Er ist in Erfüllung gegangen und wisst ihr was? Mein Wunsch, den ich dort ausgesprochen habe, ebenfalls. Für mich zählt dieser Schrein zu den kraftvollsten Orten, die ich je besucht habe.
Eine wundervolle Japanerin, deren Mutter aus Kyoto stammt und sehr gläubig ist, erklärt mir die Kraft dieses Ortes so: Diese Schreine sind das Tor zur Welt der Götter, davon gibt es mehr als 800 im Shintoismus, je einem Thema zugeordnet und daher sind alle Wünsche dort bestens platziert.
Besonders bezeichnend für diesen Schrein sind die Alleen aus Torii, den Toren aus Holz oder Stein, meist rot lackiert, sie symbolisieren den Übergang zwischen der Welt der Menschen und der Welt der Götter.
Der Fushima Inari-Schrein besteht aus einer Vielzahl dieser Torii, die alle Spenden von Personen, Familien oder Unternehmen sind. Wichtig ist, erzählt sie mir, dass man nicht in der Nähe der Pfosten und nicht in der Mitte geht, denn beides ist den Göttern vorbehalten.
Mehr als 1000 dieser roten Tore findest du an diesem eindrucksvollen Schrein.
Es gibt einen kleinen halbstündigen Weg und eine großen Rundweg auf den mehr als 230 Meter hohen Inari-Berg für den man 2-3 Stunden Zeit und viel Puste braucht.
Charakteristisch für alle Inari Schreine sind die Fuchsstatuen, die Boten der Fruchtbarkeitsgöttin Inari, die meist rote Lätzchen um den Hals tragen.
Ginkaku-ji
Der Ginkaku-ji zählt zu meinen persönlichen Lieblingstempeln Kyotos. Zum einen, weil er nicht so überlaufen ist wie andere Tempel und weil er auf kleinster Fläche eine Vielfalt von Schönheit enthält.
Man findet dort einen Bereich mit Zen-Sandkunst, einen See, vor dessen Hintergrund sich einen typisch japanischen Holz-Pavillion abhebt und einen wunderschönen Garten.
Der Ginkaku-ji (Tempel des Silbernen Pavillons), ist ein Zen- Tempel, auch er gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Warum der Pavilion inmitten des Anwesens “Silberner Pavilion” heißt, ob wohl er aus Holz ist, weiß keiner so recht. Eine Legende besagt, dass das tiefschwarze Holz des Pavilions im Mondlicht Silber geleuchtet hat und der Name daher rührt.
Vielleicht gibt es auch eine weniger magische Erklärung. Der Pavilion am See, der Kannon-den, wurde im 15. Jahrhundert vom Shogun Ashikaga Yoshimasa als Altersruhesitz erbaut und sollte wie eine kleinere Ausführung des berühmten Goldenen Pavilions, Kinkanku-ji aussehen, den sein Großvater damals bauen ließ. Statt golden sollte er Silber werden, nur dass es dazu nie kam.
Bevor die Villa des Shoguns zu einem Tempel wurde, war sie Zentrum der Higashiyama-Kultur, hier lebten die Teezeremonien, Blumenarrangements, die Poesie und das No-Theater. Heutzutage ist der Ginkakuji einer der bekanntesten Tempel in Kyoto und weit weniger touristisch als sein “goldener” Bruder Kinkaku-ji, besonders kurz nach der Öffnung oder kurz vor der Schließung.
Ginshadan
Direkt inmitten der Anlage befindet sich der Sandgarten und eine ca. 2 Meter hohe Sandskulptur.
Der Sandgarten trägt den Namen Ginshadan, was übersetzt, See des Silbersandes‘ bedeutet. Im Buddhismus ist das Anschauen eines Sandgartens Teil der Meditation. Die Wellen im Sand stellen das Wasser dar und der Sandkegel mit dem Namen Kogetsudai symbolisiert den Berg Fuji.
Auf kleinen Pfaden wandert man durch die moosbewachsene und hügelige Gartenlandschaft, vorbei an einem plätschernden Wasserfall, der in einen Bach fließt und hoch hinaus, bis man einen Blick über Kyoto erhaschen kann. Das Arrangement der verschiedenen Grüntöne, das Zusammenspiel aus Sand und Steinen vor dem Hintergrund des aus Holz gebauten Tempels ist für das Auge eine Wohltat.
Für den Besuch des Tempels sollte man ungefähr eine Stunde einplanen. Entlang des Philosophenweges, einem kleinen Pfad, der an einem Bach entlang führt, kommt man von dort zu vielen weiteren berühmten Tempeln und Schreinen, zum Beispiel zum Chion-in-Tempel oder dem Nanzen-ji Tempel.
Arashiyama
Ein Besuch des Arashiyama-Viertel lohnt sich, den hier findet sich der berühmte Arashiyama-Bambuswald, der Arashiyama-Affenpark und der Tenru-ji Tempel, der zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Das gesamte Viertel ist sehr gut besucht.
Arashiyama-Bambuswald
Wer sich den Bambuswald nicht mit ganz so vielen Menschen teilen möchte, kann in einem abgetrennten Bereich eine Riksha-Tour buchen. Am besten mit zeitlichem Vorlauf, denn diese sind bereits viele Tage vorher ausgebucht.
Der Bambuswald ist wunderschön und die Atmosphäre beeindruckend.
Tenryu-ji Tempel
Direkt neben dem Eingang zum Bambuswald befindet sich der Eingang zum Tempel Tenryu-ji. Er ist einer der 5 berühmtesten Zen-Tempel Kyotos und zählt seit 1994 zum Weltkulturerbe Japans.
Besonders schön ist der Sogenchi-Garten hinter der Haupthalle, den Muso Soseki im 14. Jahrhundert angelegt hat. Muso war ein Meister der Gartenkunst und hat als Zen-Meister die japanische Teezeremonie entwickelt.
Der Garten mit Wasserläufen, Moos und sanften Hügeln ist bis heute noch so erhalten und umrahmt einen See, den man von den Stufen des Haupthauses aus betrachten kann.
Arashiyama – Affenpark
Besonders für Kinder ist der Arashiyama-Affenpark ein echtes Highlight. Man kann beobachten, wie Affenbabys an den Ästen durch die Bäume schwingen oder Gruppen von Affen auf der Wiese chillen.
In Kyoto kann man sich, so wie auch in Tokyo wunderbar mit U-Bahn oder Bus von Ort zu Ort bewegen. Soll es mal etwas schneller gehen, da viele der Tempel im Herbst bereits um 17 Uhr schließen, stehen auch Taxen oder Uber zur Verfügung.
Kulinarisches Kyoto
Der “place to eat” in Kyoto ist die berühmte Gasse Pontocho. Hier reiht sich ein Restaurant an das andere.
Die Gasse ist autofrei und nur ein paar Meter breit. Eine Seite der Restaurants zeigt zum Fluss, der durch Kyoto fließt, dem Kamo. Im Sommer kann man wundervoll auf den weitläufigen Terrassen am Fluss sitzen und essen. Im Winter verlagert es sich nach innen.
Wer neugierig ist, kann in einem der Restaurants typische Gerichte Kyotos probieren, dazu gehören Aal, Schnecken, Rettich und Fisch.
Auch in der Nebenstraße der Gasse Pontocho, durch die ebenfalls ein kleiner Fluss führt, reiht sich rund um die Brücken und Gässchen ein Restaurant an das nächste.
Neben all den Tempeln und dem Geisha-Viertel mit seinen Gassen hat Kyoto auch andere Seiten. Moderne Hochhäuser, Einkaufsstraßen und den großen Nikishi-Market.
Karaoke
Was sich auf jeden Fall lohnt ist ein Besuch einer Karaoke-Bar. Wir waren bei Manekineko in der Karamachi-dori und hatten in unserer Kabine wirklich viel Spaß beim Singen.
Es gibt noch so viel zu entdecken im wundervollen Japan. Wer etwas mehr Zeit hat kann sicher noch weitere Städte dort besuchen oder auf der wundervollen Inselgruppe Okinawa die Seele baumeln lassen.
Okinawa zählt zu den 5 Blue Zones dieser Erde. Hier leben die Menschen länger als an anderen Orten dieser Erde.
Mein persönlicher Geheimtipp!
Hier: Okinawa – Oase Japans
Für mich war es ganz sicher nicht die letzte Reise in dieses wundervolle Land. “Matane”, was soviel heißt wie “bis bald”!